Der Eiermarkt in Deutschland entspannt sich rechtzeitig vor dem Osterfest. „Es sind genügend Eier am Markt, und dieser entspannt sich zunehmend“, teilte der Präsident des Bundesverbands Ei, Hans-Peter Goldnick, mit. Engpässe bei einzelnen Sortierungen – etwa je nach Haltungsform und Größe – seien aber noch möglich.
Die Großhandelspreise für Eier entwickeln sich nach Angaben des Verbands derzeit seitwärts bis leicht fallend. Für Verbraucher sind kurzfristige Preiserhöhungen vor Ostern unwahrscheinlich. Die Lebensmittelhändler und Eier-Produzenten schließen in der Regel einjährige Verträge im August oder September ab. Preiserhöhungen in Discountern und Supermärkten sind deshalb frühestens im Herbst möglich. Allerdings mussten die Verbraucher bereits in der Vergangenheit deutlich mehr für Eier bezahlen. Im März lagen die Preise 41,5 Prozent über dem Jahresdurchschnitt von 2020, wie das Statistische Bundesamt ermittelte.
Der deutsche Eiermarkt stand in den vergangenen Wochen unter erheblichem Druck. Die Vogelgrippe zwang Produzenten, Legehennen-Bestände zu keulen. Bis neue Hennen die entstandenen Lücken füllen können, vergehen mehrere Monate. Die Situation verschärfte sich durch eine weltweit angespannte Lage. US-Behörden fragten sogar in Europa nach zusätzlichen Eier-Exporten. Nach Weihnachten wurde die Produktion zusätzlich heruntergefahren. In dieser Zeit tauschen die Betriebe nach Angaben des Landesbauernverbands Baden-Württemberg üblicherweise ihre Herden aus – ältere Hennen werden ausgestallt und Jungtiere gekauft. Diese übliche Saisonterminierung traf auf nicht planbare Ereignisse wie den Ausbruch der Geflügelpest.
Der Eierverbrauch in Deutschland ist 2024 um mehr als vier Prozent auf 20,8 Milliarden Eier gestiegen. Pro Person wurden rechnerisch 249 Eier konsumiert - zehn mehr als im Vorjahr. Bereits im Vorjahr hatte es einen Anstieg gegeben. In den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft sind auch verarbeitete Eier in Eiprodukten enthalten. Die heimische Produktion deckte die Nachfrage nur zu 72 Prozent. Deutschland muss deshalb Eier aus dem Ausland importieren.