Die deutschen Weinexporte sind im Jahr 2024 gegen den weltweiten Trend um drei Prozent auf 1,2 Millionen Hektoliter gestiegen. Der Wert der exportierten Weine blieb mit 384 Millionen Euro jedoch konstant.
Die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle in Höhe von 200 Prozent auf Weine aus der EU bereiten der Branche große Sorgen. „Der deutsche Weinmarkt würde komplett zusammenbrechen“, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher. Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für deutsche Weine. Bereits die 2019 eingeführten US-Strafzölle von 25 Prozent hätten zu Wertverlusten von mehr als 20 Prozent für die deutschen Exporteure geführt.
Der Durchschnittspreis für einen Liter exportierten Weins sank 2024 um elf Cent auf 3,24 Euro. „Die deutschen Weinexporteure stehen mit den übrigen Weinerzeugernationen, die oftmals deutlich kostengünstiger produzieren können, in einem harten Wettbewerb“, erläuterte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Ein weltweiter Trend zu Weißwein kommt den deutschen Erzeugern zugute. „Die Welt ruft nach Weißwein“, sagte Büscher. Im wachsenden Absatzmarkt China seien besonders Rieslingweine mit leichter Restsüße bei jungen Menschen beliebt. Deutschland hat dafür gute Voraussetzungen: 69 Prozent der Rebflächen sind mit weißen Sorten bestockt.
Auch im Inland greifen Verbraucher häufiger zu Weiß- und Roséweinen. Der Marktanteil von Weißwein liegt laut DWI stabil bei 47 Prozent, wobei 55 Prozent der gekauften Weißweine aus deutschem Anbau stammen. Roséweine steigerten ihren Anteil um einen Prozentpunkt auf 14 Prozent. Stark gewachsen ist zudem die Nachfrage nach alkoholfreien Weinen – deren Absatz stieg laut einer Analyse von NielsenIQ um 86 Prozent, allerdings von niedrigem Niveau aus. Der Marktanteil alkoholfreier Weine liegt bei etwa 1,5 Prozent.