Blumenhandel Tulpenpreise steigen um bis zu 50 Prozent

Schlechte Ernten in den Niederlanden treiben die Preise für Tulpen in die Höhe. Ein Bund kostet im Einkauf einen Euro mehr als im Vorjahr. Händler wie Rewe und Blume 2000 geben die gestiegenen Kosten nur teilweise an Kunden weiter.

Montag, 17. März 2025, 08:21 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Schnittblumen sind in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Nun müssen Kunden für einige Sorten erneut tiefer in die Tasche greifen – etwa für die im Frühjahr so beliebten Tulpen. Bildquelle: Getty Images

Die Supermarktkette Rewe und das Unternehmen Blume 2000 berichten von deutlich gestiegenen Tulpenpreisen in diesem Frühjahr. Ein Bund mit zehn Tulpen kostet im Einkauf etwa einen Euro mehr als im Vorjahr, teilte Blume 2000 mit. Die Preise liegen den Angaben zufolge 30 bis 50 Prozent höher als 2024. Gleichzeitig sei die Qualität der Tulpen schlechter.

Starke Regenfälle und Frost beeinträchtigten Wachstum

Grund für die Preissteigerungen sind schlechte Ernten in den Niederlanden. Nach Angaben von Branchenexperten haben starke Regenfälle und Frost in den vergangenen beiden Jahren das Wachstum der Tulpenzwiebeln beeinträchtigt. Die Erntemengen erreichen lediglich 70 bis 80 Prozent des üblichen Niveaus. Das berichtete Mark-Jan Terwindt, Direktor des Dachverbands des Blumenzwiebelhandels Royal Anthos. 

Die Preise für einen Tulpenstrauß schwanken je nach Region und Sorte. Bei Blume 2000 und Blumen Risse in Nordrhein-Westfalen und Hamburg beginnen die Preise bei 4,99 Euro pro Bund. Premium-Sorten wie Papageien-Tulpen kosten 7,99 Euro. In einem Rewe-Supermarkt in Düsseldorf kostet ein Bund 4,79 Euro. Die Anzahl der Tulpen pro Bund variiert zwischen sieben und zehn Stück. Einige Händler gaben an, die gestiegenen Einkaufspreise nicht vollständig an die Kunden weiterzugeben.

Niederländische Exporteure dominieren Tulpenmarkt

Die Niederlande dominieren den Tulpenmarkt. Mehr als die Hälfte der rund 28.000 Hektar Anbaufläche wird mit Tulpenzwiebeln bepflanzt. Die niederländischen Händler exportieren jährlich etwa zehn Milliarden Tulpen und Tulpenzwiebeln. Deutschland ist der wichtigste Absatzmarkt. Der Export von Blumen und Pflanzen aus den Niederlanden lag im Januar 2025 um sieben Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Preissteigerungen bei Tulpen reihen sich in einen längerfristigen Trend ein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten Verbraucher im Jahr 2024 für Schnittblumen 31,3 Prozent mehr als 2020. Auch andere Frühlingsblumen wie Narzissen und Hyazinthen waren von schlechten Ernten betroffen. Diese Sorten gelten jedoch als weniger empfindlich.

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