Branchenbilanz 2024 Getränke-Einzelhandel steigert Umsatz trotz schwachen Sommers

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels verzeichnet ein Umsatzplus von 1,9 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Die Großereignisse Olympia und Fußball-EM brachten nicht den erhofften Schub. Besonders kleine Fachmärkte leiden unter Kundenschwund.

Montag, 24. Februar 2025, 09:27 Uhr
Theresa Kalmer
Weder die Olympischen Spiele noch die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land hätten für zusätzliche Umsätze im Getränke-Einzelhandel gesorgt. Bildquelle: Getty Images

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE) hat im Jahr 2024 ein Umsatzplus von 1,9 Prozent erzielt. Die 23 operativ tätigen Mitglieder erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 2,88 Milliarden Euro, wie der Verband mitteilte. Die Umsatzsteigerung sei allerdings zum Teil inflationsgetrieben, räumte der VDGE ein.

Die Großereignisse des Jahres 2024 brachten nicht den erhofften Schub. „Die Quartalsbetrachtung zeigt klar auf, dass Umsatzimpulse vor allem zu Beginn und am Ende des Jahres verzeichnet werden konnten, wohingegen die zwei klassischerweise umsatzstärkeren Frühlings- und Sommerquartale leider durch Stagnation gekennzeichnet waren“, teilte VDGE-Vorstand Andreas Vogel mit. Weder die Olympischen Spiele noch die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land hätten für zusätzliche Umsätze gesorgt.

Die VDGE-Mitglieder entwickelten sich dennoch besser als der Gesamtmarkt. Die Marktforscher von Yougov Shopper Intelligence vermeldeten für die Getränkefachmärkte bei Kaltgetränken 2024 ein Umsatzminus von 4,1 Prozent. Besonders stark traf es die nicht filialisierten Getränkefachmärkte, die einen Umsatzrückgang von 17 Prozent verzeichneten. Die filialisierten Getränkefachmärkte steigerten ihren Umsatz dagegen um 1,7 Prozent.

Yougov-Experte sieht Probleme bei kleinen Händlern

„Das Problem bleibt auch im Gesamtjahr die rückläufige Käuferzahl in den Getränkefachmärkten, insbesondere bei den nicht filialisierten. Während die filialisierten Märkte die Käuferverluste noch über Frequenz- und Ausgabensteigerungen kompensieren können, schaffen dies die nicht filialisierten nicht“, erläuterte Michael Schwaer, Account Director bei Yougov.

Für das Jahr 2025 rechnet der VDGE mit weiteren Herausforderungen. Die private Kaufkraft dürfte nach einer Meldung des KfW Research wegen eines nachlassenden Lohnwachstums langsamer steigen als 2024. Der Verband will nach eigenen Angaben verstärkt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen, um seine Mitglieder zu unterstützen.

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