Signa-Insolvenz Bei René Benko klicken die Handschellen

Nach der Festnahme des österreichischen Immobilieninvestors René Benko hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Untersuchungshaft für den Gründer der insolventen Signa-Gruppe beantragt. Das teilte die Justizbehörde in Wien mit. 

Donnerstag, 23. Januar 2025, 11:59 Uhr
Thomas Klaus (mit dpa)
Am Freitag entscheidet der Richter: Muss René Benko in Haft bleiben? Bildquelle: picture alliance/dpa

Bei Signa-Gründer René Benko klickten am Donnerstagmorgen die Handschellen: Der Unternehmer wurde auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft festgenommen. Nach der Festnahme wurde Untersuchungshaft beantragt. Das teilte die Justizbehörde in Wien mit. Das Wiener Landgericht hat nun 48 Stunden Zeit, um über den Antrag zu entscheiden.

Benko wurde nach seiner Festnahme verhört, hieß es von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Die Behörde ordnete auch an, dass er in eine Justizanstalt überstellt wird.

Begründet wird das unter anderem damit, dass der 47-jährige Ex-Milliardär den Gläubigern Vermögen zu entziehen versucht habe: Er habe eine Rechnung über drei hochpreisige Schusswaffen gefälscht und Vermögen verheimlicht. Am morgigen Freitag soll ein Richter entscheiden, ob die Haftgründe ausreichen.

Forderungen belaufen sich auf 2,4 Milliarden Euro

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hebt auch darauf ab, dass Benko „faktischer Machthaber und wirtschaftlicher Berechtigter“ der Laura Privatstiftung sei. Das habe er im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz jedoch verschwiegen. Zum Beispiel durch eine Telefonüberwachung sei das deutlich geworden.

Der österreichische Unternehmer hatte mit seiner Signa-Gruppe ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

Auch weitere Ermittlungen gegen den Ex-Milliardär

Gegen den Österreicher wird auch wegen mutmaßlichen Betrugs im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern ermittelt. Dabei geht es um Hilfsgelder für das luxuriöse Chalet N im Skiort Lech am Arlberg. Untersucht wird, ob die Corona-Gelder als wirtschaftliche Unterstützung während der Pandemie genutzt oder für andere Zwecke missbraucht wurden.  

Zuvor waren schon Ermittlungen wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs und eines mutmaßlichen Bestechungsversuchs bekannt. Außerdem steht der Ex-Milliardär im Verdacht, Teile seines Vermögens unrechtmäßig beiseitegeschafft zu haben. Benkos Anwalt hat auch diese Vorwürfe bestritten.

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