Die Gewerkschaft Verdi droht mit einem mehrtägigen Streik bei der Bargeldversorgung in Deutschland. Die Arbeitsniederlegungen könnten bereits am 18. Dezember beginnen und zu leeren Geldautomaten sowie Engpässen im Einzelhandel führen, teilte die Gewerkschaft mit.
Die Tarifverhandlungen für die rund 10.000 Geldboten haben am 17. Dezember am Frankfurter Flughafen begonnen. Die Gewerkschaftsmitglieder hatten zuvor einen Verhandlungsstand nach sechs Runden und mehreren Warnstreiks mit 66,9 Prozent der Stimmen abgelehnt. Die Tarifkommission schloss sich diesem Votum an.
Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) hatte vor etwa drei Wochen Lohnerhöhungen zwischen 5,4 und 7,12 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren angeboten. Zusätzlich sollten die Beschäftigten eine jährliche Einmalzahlung erhalten, wie die Arbeitgeber mitteilten.
Verdi und BDGW warnen vor Folgen
„Das kann dazu führen, dass Geldautomaten leerlaufen und es auch bei der Bargeldversorgung im Einzelhandel zu Engpässen kommt“, warnte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. Sie riet Kunden, sich rechtzeitig um Bargeld für Weihnachtsgeschenke zu kümmern.
BDGW-Verhandlungsführer Hisam warnte vor den Folgen eines Arbeitskampfs: „Mit Streiks im Weihnachtsgeschäft, der bekanntlich umsatzstärksten Zeit im Jahr, würde die Gewerkschaft unsere Unternehmen massiv und nachhaltig schädigen“, teilte er mit. Ein solcher Schaden würde sich nach seinen Worten auch auf die Beschäftigten auswirken.