Preisstudie Preisdifferenz zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten schrumpft

Die Preisdifferenz zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten im deutschen Einzelhandel schrumpft deutlich. Bei Discounter Lidl sind vegane Alternativen nun sogar günstiger als tierische Produkte. Besonders stark sanken die Preise für pflanzlichen Scheibenkäse.

Donnerstag, 07. November 2024, 09:43 Uhr
Julia Krone
Fleischersatzprodukte und Gemüse auf einem Kassenband
Bildquelle: Aldi Süd

Die Ernährungsorganisation ProVeg hat in einer aktuellen Preisstudie erstmals einen günstigeren Warenkorb mit pflanzlichen Produkten im Vergleich zu tierischen Pendants bei einem deutschen Discounter ermittelt. Im Durchschnitt beträgt der Preisunterschied für einen Warenkorb mit pflanzlichen Alternativen noch 16 Prozent Aufpreis - 9 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie ProVeg mitteilte.

Bei Lidl kostet der pflanzliche Warenkorb inzwischen weniger als der tierische, bei Rewe liegt der Preisunterschied nur noch minimal über dem tierischen Pendant. „Ein pflanzlicher Warenkorb ohne Aufpreis gegenüber seinem tierischen Pendant ist ein Novum“, erklärte Projektleiterin Virginia Cecchini Kuskow laut der Mitteilung. Edeka weist dagegen mit 60 Prozent den höchsten Preisunterschied auf, was ProVeg mit fehlenden Eigenmarkenprodukten in Kategorien wie Pizza, Hack und Fischstäbchen begründet.

Die Organisation verglich zwischen August und September 2024 in 30 Filialen von sechs großen Einzelhändlern die Preise von pflanzlichen und tierischen Produkten in zwölf Kategorien. In neun dieser Kategorien sind die Preise für pflanzliche Alternativen im Jahresvergleich gesunken. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei Scheibenkäse mit mehr als 40 Prozent aus. Pflanzliche Milchalternativen sind trotz steuerlicher Benachteiligung bei allen Händlern günstiger als Kuhmilch.

„Pflanzliche Alternativen sind inzwischen in mehreren Kategorien günstiger als tierische Produkte. Angesichts der anhaltenden Inflation stellen sie für stark belastete Haushalte einen echten Lichtblick dar“, teilte Cecchini Kuskow mit. Für 2025 hält die Projektleiterin einen einstelligen Durchschnittswert beim Preisunterschied für möglich.

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