Verdi ruft zu bundesweiten Warnstreiks im Geld- und Werttransport auf. Die Gewerkschaft plant die Arbeitsniederlegungen für Donnerstag und Freitag. Hintergrund sind die festgefahrenen Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte der Branche.
„Um Druck auf die Arbeitgeber zu machen, spätestens in der jetzt folgenden Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, haben wir erneut zum Streik aufgerufen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle laut der Mitteilung.
Die Gewerkschaft begründet den Aufruf damit, dass die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September kein akzeptables Angebot vorgelegt habe. Auch nach den Warnstreiks am 30. September sowie am 1. und 2. Oktober habe die Arbeitgeberseite kein verbessertes Angebot unterbreitet.
Branchenverband kritisiert Streikankündigung
Bei den vorangegangenen Streiks kam es vereinzelt zu Problemen bei der Bargeldversorgung an Bankautomaten. Der Einzelhandel berichtete nach eigenen Angaben von keinen Schwierigkeiten. Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste kritisierte den Ausstand. Eine Sprecherin des Branchenverbands bezeichnete einen Streik dieses Ausmaßes, der zudem sehr kurzfristig angekündigt worden sei, als „schon ungewöhnlich“.
Verdi fordert unter anderem die Vergütung aller über acht Stunden hinausgehenden Arbeitszeiten mit Überstundenzuschlag. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld jeweils in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts sowie einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen bezogen auf eine 5-Tage-Woche für alle Beschäftigten. Darüber hinaus strebt Verdi deutlich steigende Löhne an – in der Spitze von 23 Euro je Stunde in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.