Der Handelskonzern Globus will künftig keine Kokosmilch-Eigenmarken mehr verkaufen, bei deren Herstellung Affen eingesetzt werden. Das Unternehmen habe seine Tierwohlrichtlinien entsprechend geändert. Darüber informiert die Tierrechtsorganisation PETA. Globus reagiert damit aus Sicht von PETA auf eine mehrjährige Kampagne der Tierschützer gegen die Ausbeutung von Affen in der Kokosindustrie.
Zahlreiche Alternativen zur Ernte durch Affen
PETA zufolge schließt sich Globus mit diesem Schritt zahlreichen anderen Händlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die bereits auf solche Produkte verzichten. Zu den Unternehmen in Deutschland, die keine Kokosmilch mehr verkaufen, die mit der Ausbeutung von Affen in Verbindung steht, zählen laut PETA unter anderem Lidl, Kaufland, Aldi Süd und Nord, Rewe, Penny, Edeka, Netto, DM und Rossmann.
„Globus zeigt mit seinen neuen Tierwohlrichtlinien, dass für exotische Kokosprodukte keine Affen ausgebeutet werden müssen“, meint Tobias Schalyo, Corporate Engagement Manager bei PETA Deutschland. Schalyo zufolge existieren bereits zahlreiche Alternativen zur Ernte durch Affen, wie der Einsatz von Zwergpalmen oder maschinelle Erntemethoden.
PETA nimmt nun Metro ins Visier
PETA führte in den Jahren 2019, 2020 und 2022 Recherchen in Thailand durch. Dabei deckte die Organisation nach eigenen Angaben systematischen Tiermissbrauch auf. Makakenaffen müssten demnach Kokosnüsse für den Export in die ganze Welt pflücken. PETA berichtet von Verhaltensstörungen und Verletzungen bei den Tieren, die auf extremen Stress sowie artfremde Haltung und Versorgung hingedeutet hätten.
Die Entscheidung von Globus fügt sich in einen breiteren Trend der Branche ein. PETA gibt an, dass seit Veröffentlichung ihrer Recherchen mehrere Zehntausend Läden weltweit keine Kokosmilch mehr von Marken aus Thailand verkaufen, die ihre Kokosnüsse von Affen pflücken lassen. Die Organisation setzt ihre Kampagne fort und richtet sich in Deutschland nun an den Handelskonzern Metro.