Handelsstatistik Lebensmittelhandel knackt 200-Milliarden-Marke

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel erzielte 2023 einen Rekordumsatz von 204,5 Milliarden Euro. Trotz Inflation blieb die Zahl der Geschäfte stabil. Discounter profitierten von der krisenhaften Stimmung im Land.

Dienstag, 03. September 2024, 07:25 Uhr
Bettina Röttig
Artikelbild Lebensmittelhandel knackt 200-Milliarden-Marke
Bildquelle: Getty Images

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat 2023 erstmals die Umsatzmarke von 200 Milliarden Euro überschritten. Wie das EHI Retail Institute mitteilte, erwirtschafteten die Geschäfte einen Nettoumsatz von 204,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von knapp fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr (195 Milliarden Euro). 

Allerdings relativiert sich das Wachstum angesichts einer Inflationsrate bei Nahrungsmitteln von zwölf Prozent im vergangenen Jahr. Die preisgetriebene Umsatzentwicklung führte zu nur geringen Investitionen in neue Märkte und Flächen, analysierte das Handelsforschungsinstitut. Demnach wurden lediglich 175 Supermärkte umgebaut und 46 neu eröffnet.

Die Discounter erwiesen sich als Profiteure der Krise. Sie steigerten ihren Umsatz um fast sieben Prozent auf 94,6 Milliarden Euro. Die Supermärkte verzeichneten dagegen nur ein Wachstum von 4,3 Prozent auf 86,2 Milliarden Euro. Mit 23,7 Milliarden Euro Umsatz entfällt der kleinste Teil des Umsatzkuchens im LEH in 2023 auf kleine Lebensmittelgeschäfte – Fachgeschäfte wie Käsehandlungen – und SB-Warenhäuser.

„Der Lebensmittelhandel behauptet sich als stabil und stärkste Branche innerhalb des Handels, die Anteilsverschiebungen des Umsatzes zwischen den Betriebsformen sind in einem Einkaufsverhalten begründet, das auf die globalen Krisen reagiert“, analysierte Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI.

Die Anzahl der Lebensmittelgeschäfte in Deutschland blieb mit 36.858 gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil. In 2013 gab es noch 38.600 Lebensmittelgeschäfte. Die Verkaufsfläche im gesamten LEH lag 2023 bei 37,3 Millionen Quadratmetern. Supermärkte führten das Flächenranking mit 16,6 Millionen Quadratmetern an, gefolgt von Discountern mit 13,5 Millionen Quadratmetern. Der Rest entfällt auf SB-Warenhäuser (4,8 Millionen Quadratmeter) und kleine Lebensmittelgeschäfte (2,5 Millionen Quadratmeter). 

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