Positive Impulse erwartet die Deutsche Bundesbank im zweiten Vierteljahr von den Dienstleistern und dem Privatkonsum. Darauf deuteten die Umfrageergebnisse des Ifo-Instituts für die konsumnahen Dienstleistungsbereiche Einzelhandel und Gastgewerbe hin, schrieben die Experten. „Damit dürften die steigenden real verfügbaren Haushaltseinkommen gegenüber der Verunsicherung der Konsumenten die Oberhand gewinnen“. Insgesamt dürfte der Dienstleistungssektor im zweiten Quartal deutlich zulegen. Der Privatkonsum war zuletzt angesichts der zeitweise hohen Inflation und der rasant gestiegenen Zinsen als wichtige Konjunkturstütze ausgefallen. Dagegen dürfte die Industriekonjunktur nach Einschätzung der Bundesbank vorerst gedämpft bleiben.
Die deutsche Wirtschaft war im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes leicht um 0,2 Prozent gewachsen. Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft mit einem Minus von preisbereinigt 0,2 Prozent in eine leichte Rezession gerutscht. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft bekam die Abkühlung der Weltkonjunktur ebenso zu spüren wie die zeitweise hohen Energiepreise und die rasant gestiegenen Zinsen.
Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte die Inflationsrate im Mai wieder steigen und „könnte in den nächsten Monaten um ein etwas höheres Niveau schwanken.“ Ein Grund dafür: Bis einschließlich April 2024 dämpfte das im Mai 2023 eingeführt Deutschlandticket die Preise für Bus- und Bahnfahrten. Dieser Effekt entfällt ab Mai des laufenden Jahres. Zudem sei das Lohnwachstum zuletzt kräftiger ausgefallen als erwartet, erklärte die Notenbank. Der Rückgang der Inflation war bereits im April bei einer Rate von 2,2 Prozent ins Stocken geraten.