Eine positive Entwicklung zeigt sich in der sinkenden Sparneigung, was sich günstig auf das Konsumklima auswirkt und dieses zum zweiten Mal in Folge verbessert. Im März sinkt die Sparneigung im Vergleich zum Vormonat um 5 Punkte, liegt aber immer noch hoch bei 12,4 Zählern, verglichen mit 1,3 Zählern im Vorjahreszeitraum, was einem Plus von mehr als 11 Punkten entspricht.
Für April wird eine leichte Zunahme des Konsumklima-Indikators um 1,4 Punkte auf minus 27,4 Zähler prognostiziert, verglichen mit dem revidierten Wert des Vormonats (minus 28,8 Punkte).
Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM, betont, dass die Erholung des Konsumklimas langsam und schleppend verläuft. Obwohl reale Einkommenssteigerungen und ein stabiler Arbeitsmarkt gute Bedingungen bieten, fehle es den Verbrauchern an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus. Die Verunsicherung in Zeiten vielfacher Krisen und geringes Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands dämpften die Konsumbereitschaft und ließen Binnennachfrage-Impulse ausbleiben.
Die Einkommenserwartungen steigen moderat um 3,3 Punkte, hauptsächlich aufgrund von Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie geplanten Rentenerhöhungen. Trotz des steigenden Einkommensausblicks sinkt die Anschaffungsneigung minimal auf nun minus 15,3 Punkte. Die seit etwa zwei Jahren stagnierende Anschaffungsneigung deutet auf große Verunsicherung unter den Verbrauchern hin.
Auch die Konjunkturerwartungen steigen leicht um 3,3 Punkte, zeigen aber insgesamt einen Rückgang von 6,8 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Eine nachhaltige Konjunkturerholung bleibt derzeit aus, und Experten erwarten erst in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Erholung, möglicherweise unterstützt durch eine erwartete Zinssenkung der EZB. Dennoch wird für das Wirtschaftswachstum 2024 eher mit einer Stagnation gerechnet.