Fruchtsäfte Apfelsaft wird knapp

Die deutsche Fruchtsaft-Industrie rechnet für die laufende Keltersaison mit deutlich weniger Apfelsaft als im Vorjahr. Ab Juli 2024 könnte es daher zu Engpässen kommen.

Mittwoch, 18. Oktober 2023 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Apfelsaft wird knapp
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„Nach den uns aktuell vorliegenden Ernteergebnissen wurde gegenüber der Vergleichswoche 2022 bislang nur die Hälfte der Apfelmenge gekeltert“, teilte der Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF), Klaus Heitlinger, in Bonn mit. Zudem seien die Preise für angelieferte Äpfel seit Beginn der Keltersaison Mitte August regelmäßig gestiegen.

Nach Angaben des VdF wird die Verarbeitungskampagne in drei Wochen weitgehend abgeschlossen sein. Laut Heitlinger ist derzeit nicht mit einer wesentlich höheren Anlieferung von Rohware zu rechnen. Seiner Einschätzung nach könnte es daher ab Juli 2024 zu Engpässen bei Apfelsaft kommen.

Die derzeit „schwierige Situation“ sei das Ergebnis verschiedener Faktoren. So sei die Erntekapazität der Streuobstwiesen durch die drei trockenen Sommer der vergangenen Jahre stärker zurückgegangen als erwartet. Bei den sich abwechselnden starken und schwachen Erntejahren sei in diesem Jahr außerdem turnusgemäß das schwache Erntejahr dran. „Auch das führt bundesweit zu geringeren Erntemengen“, so Heitlinger. Hinzu komme, dass auf dem Frischmarkt derzeit weniger Äpfel als üblich aussortiert würden. „Aus diesem Grund ist die Aussortierung für die Fruchtsafthersteller aus der Tafelware geringer als üblich, und die Preise zogen auch hier an.“

Ende Oktober werden auch im Alten Land alle Äpfel geerntet sein. Bislang seien die Bauern hier mit der Ernte zufrieden, genaue Zahlen gibt es aber erst im November. In diesem Jahr wird mit einer Erntemenge von 299.000 Tonnen gerechnet, das sind 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach der großen Ernte im vergangenen Jahr tragen die Bäume etwas weniger, das ist der normale Biorhythmus. Aufgrund des Klimawandels und der steigenden Durchschnittstemperaturen wird sich langfristig ein Teil des Anbaus verändern. „Der Holsteiner Cox kann Hitze nicht vertragen, diese Anbausorte geht zurück. Er ist ein Klimaverlierer“, sagt Matthias Görgens, stellvertretender Leiter der zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehörenden Obstbauversuchsanstalt Jork.

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