„Mehr und engagiertere Initiativen der Hausspitze sind erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz der deutschen Agrarexporteure zu stärken“, sagt Jan-Bernd Stärk, stellvertretender Sprecher der German Export Association for Food and Agriproducts (Gefa) und Leiter Export EU-Ost/Drittland bei Westfleisch.
2022 betrug das Außenhandelsdefizit der Branche über 12 Millionen Tonnen, Ende Juli 2023 lag es laut Gefa bereits bei 7,9 Millionen Tonnen. Besonders groß ist dieses Defizit bei Produkten pflanzlichen Ursprungs. „Ein weiterer Rückzug aus der Produktion von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln in Deutschland ist vor dem Hintergrund der hohen Leistungen und Standards der Branche weder für die Welternährung noch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zielführend“, so Stärk weiter.
Die personelle Ausstattung der Bearbeitung von Marktöffnungsverfahren erscheint Stärk im Ministerium sowie in angeschlossenen Instituten weiterhin zu gering. Die Branche beklage sich über langwierige Verfahren. Einige Abkommen benötigten die politische Unterstützung der BMEL-Hausspitze, so Stärk. „Weder das Mercosur-Abkommen komme voran, noch die Modernisierung des EU-Abkommens mit Mexiko, und auch die Öffnung vieler Exportmärkte für tierische und pflanzliche Produkte lassen schmerzlich auf sich warten.“