„Der Zulassungsantrag zeigt, dass sich die zelluläre Landwirtschaft rasant weiterentwickelt und sich der Kommerzialisierung annähert“, so Alexandre. US-Behörden haben jüngst zwei Unternehmen die Genehmigung erteilt, zellkultiviertes Hühnerfleisch in Restaurants zu verkaufen. In Singapur ist bereits seit zwei Jahren ein sogenanntes Hybridprodukt mit zellkultiviertem Tier Fett auf dem Markt. Die niederländische Regierung vor kurzem ein Abkommen verabschiedet, das Verkostungen von zellkultivierten Nahrungsmitteln vor der Markteinführung ermöglicht. „Damit zellkultiviertes Fleisch die Transformation unseres Ernährungssystems mit voranbringen kann, müssen die europäischen Länder weitere Zulassungsanträge aktiv fördern. Die Niederlande haben bereits einen Schritt in die richtige Richtung getan“, so Mathilde Alexandre weiter.
Die Managerin verweist auf das Nachhaltigkeitspotenzial hinter der neuen Technologie. Flächen, die bisher für die Tierhaltung genutzt würden, könnten stattdessen für die Aufforstung, den Schutz der biologischen Vielfalt und die Renaturierung verwendet werden. Diese Maßnahmen ermöglichten der Natur, eine Regenation und die Aufnahme von mehr CO2. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) hat 2022 die zelluläre Landwirtschaft neben der pflanzenbasierten Ernährung als eine wichtige Möglichkeit bezeichnet, den Druck auf unsere endlichen natürlichen Ressourcen zu begrenzen.