Hoffmann, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale, verwies auf eine zunehmende Zahl von Beschwerden, weil Verbraucher Preistransparenz vermissten oder den Verdacht äußerten, dass bei Preisen durch veränderte Verpackungsinhalte gemogelt wurde. In einigen Fällen bestehe auch der Verdacht von Mitnahmeeffekten angesichts der flächendeckend steigenden Preise, so Hoffmann weiter. „Manchmal entsteht der Eindruck, dass geplante und wegen gestiegener Kosten auch berechtigte Preisanpassungen höher als eigentlich nötig ausfallen“, sagt sie. Die Verbraucherschützerin bezeichnete den Lebensmittelmarkt als intransparent.
Wichtig für Verbraucher sei die Vergleichbarkeit von Preisen. Hoffmann dazu: „Zur Preiskennzeichnung haben wir viele Beschwerden, beispielsweise gehe es darum, das die am Regal ausgezeichneten Produktpreise nicht mit denen übereinstimmten, die an der Kasse verlangt würden. Oder es fehlten Angaben zu den Grundpreisen pro Kilogramm - eine wichtige Vergleichsgröße für viele Kunden.“
Wegen fehlender Grundpreisangaben bei Obst und Gemüse habe die Verbraucherzentrale Aldi in Grammetal (Weimarer Land) angeschrieben. „Wir sehen einen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung.“ Dabei gehe es gehe um drei Filialen in Erfurt und Jena. Grundpreisangaben bei vorverpackten Tomaten, Paprika, Pflaumen, Champignons und Zucchini hätten zeitweise gefehlt. Dies ermöglichten Kunden aber einen schnellen und einfachen Preisvergleich zwischen verschiedenen Produkten und unterschiedlichen Füllmengen.
Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther, rechnet nicht damit, dass die Lebensmittelpreise wieder auf das Vorkrisenniveau sinken. „Die Spitzenwerte werden wahrscheinlich verschwinden. Aber Experten gehen davon aus, dass sie im Schnitt etwa 20 Prozent höher bleiben“, sagte Walther.