Großbritannien Inflationsrate steigt auf Rekordwert

Wie das nationale Statistikamt ONS London mitteilte, stieg die Inflationsrate stieg auf 10,1 Prozent und hat damit den höchsten Wert seit Beginn der Erfassung vor 25 Jahren.. Die Verbraucherpreise haben erneut einen Sprung gemacht.

Donnerstag, 18. August 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Der Anstieg toppt selbst Erwartungen von Experten, berichtet dpa. Analysten hätten im Schnitt nur mit einem Anstieg von 9,4 auf 9,8 Prozent gerechnet. Eine große Bandbreite an Preissteigerungen habe zu diesem Rekordwert geführt, sagte der ONS-Chefökonom Grant Fitzner: „Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, vor allem Backwaren, Milchprodukte, Fleisch und Gemüse“. Im Vergleich zum Juni steigerten sich die Preise im Juli noch einmal um 0,6 Prozent. Das sei eigentlich untypisch, meint Fitzner, da im Juli üblicherweise viele Rabattangebote in den Einkaufsstraßen zu einer sinkenden Inflation führten. Im Monatsvergleich wurden Kleidung und Schuhe auch diesmal tatsächlich billiger. Allerdings stiegen die Preise für Lebensmittel sowie Transportkosten umso stärker an.

Für rund die Hälfte des Anstiegs seien die steigenden Energiepreise verantwortlich, erklärte Fitzner. Die Preisexplosion in diesem Sektor werde aber erst im Herbst voll durchschlagen, wenn die in Großbritannien derzeit noch mit einem Preisdeckel regulierten Energiepreise deutlich ansteigen werden. Da jeder Haushalt Brot und Strom brauche, trifft es ärmere Haushalte stärker, wenn die Preise für solche Alltagsgüter in die Höhe schnellten. Das Institute for Fiscal Studies hatte ausgerechnet, dass für das ärmste Fünftel der britischen Haushalte die Inflation sogar auf rund 18 Prozent steigen könnte, weil sie den größten Anteil ihres Geldes für Lebensmittel und Energie aufwenden müssen.

Die Bank of England stemmt sich seit einiger Zeit mit Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation. Sie hat ihren Leitzins seit November mehrmals auf zuletzt 1,75 Prozent angehoben. Es wird damit gerechnet, dass die Bank diesen Kurs fortsetzen wird.

Dass die Preise im Vereinigten Königreich noch stärker steigen als in anderen G7-Ländern, führt die Financial Times unter anderem darauf zurück, dass britische Unternehmen die Preissteigerungen direkter an Kunden weitergeben, die Briten im vergangenen Jahr deutlich konsumfreudiger waren als zuvor und es im privaten Sektor Lohnsteigerungen von mehr als fünf Prozent gegeben habe.

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