Kunden erhalten über eine App oder per EC- oder Kreditkarte Zugang zu dem kassenlosen Teo-Markt in der Fuldaer Innenstadt. Sie können zwischen 950 Artikeln wählen. Diese können sie entweder mit dem Smartphone über die Teo-App oder an zwei Self-Check-out-Kassen einscannen und per Karte bezahlen. Die Preise orientierten sich eher an normaler Supermarktpreisen als an denen von Tankstellen, sagt Thomas Stäb, Leiter Vertrieb Convenience/Märkte. „Schneller als im Teo kann man im ganzen Lebensmitteleinzelhandel nicht einkaufen“, davon ist Stäb überzeugt. Das komme den Verbrauchergewohnheiten entgegen, so Projektleiter Sören Gatzweiler: „Der Einkauf wird für die Menschen immer mehr zur Nebensache und findet spontan statt.“
Auffällig ist auch die Architektur des Kleinflächenmarkts. Das Mini-Gebäude besteht laut Gatzweiler zu 95 Prozent aus Holz und verfügt über ein Gründach. Der aktuelle Markt besteht aus vier Modulen und beinhaltet zwei sogenannte „Plug-in“-Angebote – ein Büchertauschregal und eine Fahrradreparaturstation. „Wir wollen nicht nur Lebensmittel anbieten, sondern auch Mehrwertdienstleistungen“, so Gatzweiler. An anderen Standorten seien beispielsweise eine E-Bike-Ladestation oder eine Packstation denkbar.
Mit dem Konzept, das seit Frühjahr mit einem Prototypen auf dem Tegut-Firmengelände von den Mitarbeitern getestet wurde, will Tegut die Digitalisierung auch im stationären Handel vorantreiben, sagt Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet. Bis Mitte 2021 will das Unternehmen vier bis fünf weitere Teo-Standorte im Raum Fulda eröffnen. „Langfristig werden wir 300 Standorte überschreiten“, betonte Stäb. Geeignete Standorte seien „urbane Zwischenräume“, an denen für einen normalen Tegut-Supermarkt keinen Platz sei, zum Beispiel Verkehrsknotenpunkte, öffentliche Einrichtungen, Neubaugebiete oder Firmengelände. „Mit Teo wollen wir neue Eins-a-Lagen benennen und bespielen“, so Stäb.