Als prominentester Vertreter kündigte die Baumarktkette Hornbach jüngst an, von 2020 an in Deutschland kein Feuerwerk mehr ins Sortiment zu nehmen. Für dieses Jahr war es zu spät, die Ware war schon geliefert. Einige Kaufleute bei Rewe und Edeka verzichteten aber auch in diesem Jahr schon auf das Geschäft mit Silvesterböllern.
„Die Knallerei dauert eine Stunde, aber Tierschutz und saubere Luft wollen wir 365 Tage im Jahr. Das passt nicht zusammen“, sagt etwa Uli Budnik. Seine Rewe-Märkte im Dortmunder Süden macht er in diesem Jahr zur böllerfreien Zone. Der Bochumer Edeka-Händler Alexander Elskamp bietet ebenfalls kein Feuerwerk mehr an. Er beklagt eine „Doppelmoral in der Bevölkerung“.
Die Baumarktkette Bauhaus kündigte an, im kommenden Jahr „das Sortiment an Feuerwerk und Böllern in Hinblick auf Nachhaltigkeit komplett zu überarbeiten“. Das könne auch einen kompletten Verzicht bedeuten.
Händler, die die Silvesterknaller aus Umweltschutzgründen aus dem Angebot nehmen, gehen durchaus ein gewisses Risiko ein. „Wir verzichten auf den Umsatz, und wir wissen nicht, wie die Kunden reagieren“, sagt Christoph Windges, der einen der größten Edeka-Märkte Nordrhein-Westfalens betreibt und in diesem Jahr ebenfalls keine Silvesterknaller im Angebot hat. Schließlich könne der Kunde einfach in den nächsten Supermarkt gehen und dort seine Einkäufe erledigen.
Deutschlandweit hat die Branche im vergangenen Jahr rund 133 Millionen Euro Umsatz mit Böllern und Raketen gemacht, und geht von ähnlichen Werten in diesem Jahr aus.