dm Setzt Wachstum fort

Das Wachstum von Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm wird vom Bauboom gedämpft. Wie dm-Chef Erich Harsch (Foto) am Donnerstag in Karlsruhe bei der Jahrespressekonferenz sagte, ist es zu einigen geplanten Neueröffnungen nicht gekommen, weil es an Ressourcen in der Baubranche gefehlt habe oder zu lange Genehmigungsverfahren dies verhinderten. Der Gesamtumsatz des Karlsruher Drogisten wächst dem ungeachtet kontinuierlich weiter.

Donnerstag, 18. Oktober 2018 -
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Setzt Wachstum fort
Bildquelle: Mugrauer

An sich sollten im vergangenen Geschäftsjahr zwischen 80 und 90 dm-Märkte neu eröffnet werden. Tatsächlich waren es dann 64. In den dm-Märkten in Deutschland kaufen täglich 1,8 Millionen Menschen ein. Im vergangenen Geschäftsjahr (1. Oktober 2017 – 30. September 2018) wuchs die Zahl der Märkte bundesweit auf 1.956 Märkte.

In neue und umgebaute Märkte wurden 140 Millionen Euro investiert. Im laufenden Geschäftsjahr sind noch einmal so viel Investitionen und mindestens 70 weitere dm-Märkte geplant. Derzeit wird eine neue Zentrale in Karlsruhe gebaut. In Wustermark bei Berlin entsteht ein neues Verteilzentrum.

Europaweit zählt dm 3.566 Märkte, neben Deutschland vor allem in Österreich, Ost- und Südosteuropa. Ausbaufähig ist aus Sicht des Unternehmens vor allem noch der italiensche und rumänische Markt.

Besonders dynamisch wächst der Online-Handel, wo sich dm zunehmend etabliert. Mit einem Umsatz von 100 Millionen Euro verzeichnet die Online-Sparte hohe Zuwachsraten. Monatlich besuchen mehr als neun Millionen Kunden dm.de. Das Onlineangebot umfasst mehr als 14.000 Produkte. Auch das Angebot auf der chinesischen Online-Plattform Tmall Global wird ausgebaut. Derzeit umfasst es 140 Produkte von neun dm-Marken und fünf Marken von Industriepartnern.

Der Gesamtumsatz des Karlsruher Drogisten wächst kontinuierlich – wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie nach der Schlecker-Pleite. Harsch sprach von einer zunehmenden Verdichtung des Marktes in Deutschland. „Insgesamt ist die Drogeriemarktbranche aber noch immer ein Wachstumsmarkt“, sagte er. So habe man von größeren Supermärkten weitere Marktanteile bei Drogeriewaren gewinnen können.

Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz europaweit um 4,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,26 Milliarden Euro). In Deutschland wuchs der Umsatz um 3,2 Prozent auf 8,11 Milliarden Euro (7,86 Milliarden Euro). Für dm arbeiten europaweit rund 60.000 Menschen in 13 Ländern, in Deutschland sind es mehr als 40.000. Zum Gewinn macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. Die Umsatzrendite liege wie seit Jahren zwischen ein und zwei Prozent.

Harsch betonte, dm wolle nicht um jeden Preis wachsen. „Wir haben auch den Anspruch, als Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft gesellschaftlich relevant zu sein“, sagte er. Neben dem eigentlichen Geschäft engagiert sich dm in einer Reihe von sozialen und kulturellen Projekten. So unterstützt das Unternehmen den Deutschen Hebammenverband bei seinem Bemühen, das Hebammenwesen auf die internationale Liste der immateriellen UNESCO-Kulturgüter zu setzen.

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