Der Anteil der Verluste durch Diebstähle beträgt laut Studie rund 3,5 Milliarden Euro. Den Großteil davon verursachen mit 2,28 Milliarden Euro unehrliche Kunden. An zweiter Stelle kommen die Mitarbeiter mit rund 850 Millionen Euro, und Servicekräfte entwenden Waren im Wert von ca. 320 Millionen Euro. Ein Schaden von 660 Millionen Euro entsteht wegen organisatorischer Mängel wie falsche Produktauszeichnungen.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Inventurdifferenzen auf 4,1 Milliarden Euro leicht gestiegen (2016: 4 Milliarden). Dies sei bedingt durch eine generelle Umsatzsteigerung. Die Zahl der angezeigten einfachen Ladendiebstähle habe sich seit 20 Jahren mehr als halbiert und 2017 sank der Wert um weitere 6,63 Prozent. „Zum Teil liegt der Rückgang an der längeren Öffnung der Geschäfte bei gleichzeitig geringerer Personalpräsenz. Die Ladenzeiten wurden ausgedehnt – nicht aber der Einsatz der Kaufhausdetektive angepasst“, so Frank Horst, Leiter Inventurdifferenzen + Sicherheit beim EHI. Erstmals seit 2007 sank auch die Zahl der angezeigten schweren Ladendiebstähle um 6,57 Prozent. Allerdings werde hierbei von einer nicht angezeigten Dunkelziffer von über 98 Prozent ausgegangen. Die befragten Händler gaben an, dass Diebstähle noch immer stark in organisierter Form durchgeführt werden. Die Täter gehen oft in Gruppen mit gezielter Aufgabenverteilung vor.
An der Untersuchung beteiligten sich 101 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 20.396 Verkaufsstellen.