Carrefour Radikaler Umbau

Alexandre Bompard, seit gut einem halben Jahr neuer Chef des französischen Handelskonzerns Carrefour, startet einen radikalen Umbau. Bis 2020 will der Manager jährlich 2 Mrd. Euro sparen. Dafür will der Konzern seine Belegschaft am Firmensitz in Boulognne-Billancourt reduzieren, insgesamt sollen in Frankreich 2.400 Stellen wegfallen – auf freiwilliger Basis, wie es heißt.

Dienstag, 23. Januar 2018, 13:07 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Radikaler Umbau
Bildquelle: Carsten Hoppen

Bompard reagiert damit auf veränderte Einkaufsgewohnheiten vieler Kunden. Seit 2007 sind die Gewinne bei Carrefour um rund zwei Drittel gesunken. Konkurrenz durch Online-Anbieter und spezialisierte Händler machen dem Konzern das Leben schwer, ebenso wie ein Preiskrieg mit anderen französischen Supermarkt-Betreibern. Bompard will durch eine Erneuerung des Produktangebotes in Frankreich bis 2022 eine Million neue Kunden hinzugewinnen. Der Umsatz mit Bio-Produkten soll sich auf 5 Mrd. Euro mehr als verdreifachen und knapp 3 Mrd. Euro sind in den kommenden fünf Jahren als Investition in das Online-Geschäft vorgesehen. Die großflächigen Hypermärkte sollen im Gegenzug verkleinert werden. Gleichzeitig sollen in dem Zeitraum 2.000 Märkte mit einem gestrafften Produktangebot in größeren Städten eröffnen. Auch die Zahl der einst von der spanischen Dia-Kette übernommenen Filialen will Carrefour reduzieren.

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