Im schwierigen Biermarkt Flensburger Brauerei meldet ein solides Jahresergebnis

Der rückläufige Trend im deutschen Biermarkt setzte sich auch 2024 fort. Trotz dieser Marktlage erzielte die Flensburger Brauerei aus ihrer Sicht ein solides Jahresergebnis. Darüber informierten die beiden Geschäftsführer Michael Seip (Foto, links) und Jörn Schumann (Foto, rechts).

Montag, 03. Februar 2025, 13:54 Uhr
Thomas Klaus
Leiten die Geschäfte: Technik-Geschäftsführer Michael Seip und Marketing- und Vertriebs-Vorstand Jörn Schumann. Bildquelle: Flensburger Brauerei

Der rückläufige Trend im deutschen Biermarkt setzte sich auch 2024 fort: Der Inlandsabsatz sank um zwei Prozent, während der Export um 1,6 Prozent zulegte. Dennoch verloren deutsche Brauereien insgesamt über eine Million Hektoliter – trotz aggressiver Preisaktionen großer Anbieter und Konzern-Brauereien. Die Lust der Deutschen auf Bier bleibt weiter verhalten.

Trotz dieser Marktlage erzielte die Flensburger Brauerei ein solides Jahresergebnis. Der Absatz im Ausland stieg um 5,2 Prozent, während im Inland nahezu das Vorjahresniveau gehalten wurde. Der Umsatz wuchs um weitere 1,8 Prozent und erreichte rund 90 Millionen Euro. Darüber informierten die beiden Geschäftsführer Michael Seip und Jörn Schumann.

Flensburger Strand-Lager erfolgreichste Neueinführung

Dieses Ergebnis sei durch die erfolgreiche Einführung des Flensburger Strand-Lagers getragen worden, berichteten die Chefs. Mit rund 30.000 Hektolitern von der Markteinführung im März bis Dezember sei es die erfolgreichste Neueinführung aus dem Hause Flens. In kurzer Zeit habe sich das Strand-Lager als viertbeste Sorte im internen Absatzranking etabliert – Grund genug, die Distribution und Vermarktung 2025 national auszuweiten.

Auch die alkoholfreien Getränke entwickelten sich stark, allen voran das Flensburger Frei mit einem Wachstum von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine neue Entalkoholisierungsanlage, die im Februar 2024 in Betrieb ging, bildete die Grundlage für weitere hochwertige alkoholfreie Biere.

Drei neue Küstenlimo-Sorten ab März

Im laufenden Jahr erweitert die Brauerei ihr Sortiment mit einer neuen, eigenständigen Linie alkoholfreier Erfrischungsgetränke und geht damit nach eigener Darstellung einen wichtigen strategischen Schritt in Richtung Zukunft.

Ab März werden in Norddeutschland unter der Marke „Flensburger Küstenlimos“ drei Sorten – Cola, Limo Orange und Cola-Orangen-Mix – eingeführt. Dies sorgt neben den klassischen Bierprodukten für ein zweites Standbein zur Diversifizierung und weiteres Wachstum. Mit dem Slogan „Die erste Limo, die flenst“ werden die Limonaden in der ikonischen Bügelverschlussflasche angeboten. Konzeptionell heben sich die neuen Küstenlimos von den bisherigen Produkten ab und erhalten einen eigenen Markenauftritt. Der Launch wird von einer umfangreichen Maßnahmenwelle begleitet.

Wachstum im EU-Ausland setzte sich fort

Auch technisch wurden die Produktionsanlagen auf die Prozesse zur Limonadenherstellung ausgerichtet und können bei steigender Nachfrage nach Unternehmensangaben problemlos hochgefahren werden. „Die Flensburger Küstenlimos sind technisch, vertrieblich und marketingseitig bestens aufgestellt, um sich erfolgreich am Markt zu behaupten und langfristig zu wachsen“, erklärt Jörn Schumann, Geschäftsführer der Flensburger Brauerei für den Bereich Marketing und Vertrieb.

Im EU-Ausland, insbesondere in Italien, setzte sich das Wachstum der letzten Jahre erfolgreich fort. Während der Absatz im chinesischen Markt erneut zurückging, zeigten verstärkte Vermarktungsmaßnahmen in den Americas (Nord- und Lateinamerika) erste Erfolge und überkompensierten die Rückgänge. Neben den USA und Mexiko zählen nun auch Costa Rica, Kolumbien, Argentinien und Ecuador zu den Absatzmärkten.

Investitionen in Nachhaltigkeit

„Unser Ziel ist klar: Wir möchten die Märkte weiter ausbauen und die Marke sowohl mit Fass- als auch Flaschenbier stärken“, so Schumann. Er ergänzt: „Unter dem Motto ‚The only beer that makes some noise‘ wollen wir nicht einfach eine weitere deutsche Biermarke sein – mit dem charakteristischen plop‘ stehen wir für Spaß und Genuss und setzen auf eine langfristige Positionierung.“

Konsequentes Kostenmanagement und gezielte Investitionen in die Technik hätten diese Fortschritte ermöglicht und zur Reduktion von Treibhausgasen beigetragen. Seit Juni 2024 liefern Photovoltaikanlagen mit knapp 1.000 kW Peak rund 900.000 kWh pro Jahr, womit mehr als 10 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden. Zudem wurden bis April 2024 mehr als 500 Quadratmeter Dachfläche am Standort bienenfreundlich begrünt.

Wiedereintritt bei den Freien Brauern

Ein weiteres zentrales Projekt ist der Neubau des Sudhauses. „Nach geplanter Genehmigung im 1. Quartal 2025 soll der Bau sofort starten, damit ab Herbst 2026 die ersten Sude gebraut werden können“, so Michael Seip, Geschäftsführer für den Bereich Technik. Parallel werde die Energietransformation weiter vorangetrieben, etwa durch die Planung von Anlagen zur Biogasgewinnung aus Abwasser und Wärmepumpen aus Abwärmequellen. Auch der Ausbau der Sortieranlage für durchmischtes Leergut ist ab 2026 vorgesehen.

Für 2025 wird der Wiedereintritt in die Gemeinschaft der Freien Brauer angestrebt. Das ist ein Zusammenschluss von 46 mittelständischen Familienbrauereien aus Deutschland, Österreich und Luxemburg, die konzernfrei und seit Generationen in Familienbesitz sind.

17 Produkte im Portfolio

Die Flensburger Brauerei Emil Petersen ist Schleswig-Holsteins größte Privatbrauerei und beschäftigt zurzeit 270 Mitarbeiter. Sie wurde mehrfach mit dem Umweltpreis der Wirtschaft ausgezeichnet. Das Sortiment der Flensburger Brauerei umfasst mit dem Neuzugang „Strand-Lager“ und den neuen „Flensburger Küstenlimos“ 17 Produkte, die in den weltweit größten und modernsten Anlagen für Flaschen mit Bügelverschluss im Herzen Flensburgs abgefüllt werden.

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