Kundenkritik Capri-Sun erwägt Rückkehr zum Plastikstrohhalm

Der Hersteller des Fruchtsaftgetränks Capri-Sun prüft Alternativen zum Papierstrohhalm für den Trinkbeutel. Grund ist die Unzufriedenheit der Kunden mit der aktuellen Lösung. Das Unternehmen plant, bei der EU-Kommission eine Ausnahmeregelung zu beantragen.

Mittwoch, 28. August 2024 - Hersteller
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Capri-Sun erwägt Rückkehr zum Plastikstrohhalm
Bildquelle: capri-sun.com

Der Trinkbeutel-Hersteller Capri-Sun erwägt eine Rückkehr zum Plastikstrohhalm. Das Unternehmen prüft nach eigenen Angaben Alternativen zum Papierstrohhalm, der seit 2021 Standard ist. Grund dafür sei Kritik von Kunden, teilte Capri-Sun mit. Die Papierstrohhalme ließen sich schlechter einstecken, würden weich und veränderten den Geschmack.

Capri-Sun-Chef Roland Weening sagte der Schweizer „Sonntagszeitung“: „Wir arbeiten darauf hin, zumindest in der Schweiz, wo im Gegensatz zur EU das Verbot nicht gilt, wieder ein rezyklierbares Plastikröhrchen zu verwenden.“ Das Gleiche wolle er auch in den Nachbarländern erreichen. Weening kündigte an, bei der EU-Kommission auf eine Ausnahme für Capri-Sun hinzuwirken. „Das Plastikröhrli-Verbot ist zwar gut gemeint, doch in unserem Fall macht es überhaupt keinen Sinn“, zitierte die Zeitung den Manager.

Eine Unternehmenssprecherin betonte jedoch: „Es ist allerdings zu früh, um bereits von einer Rückkehr des Plastikhalms in der Schweiz zu sprechen.“ Hintergrund für die Verwendung der Papierstrohhalme ist ein EU-Verbot von Einweg-Plastikstrohhalmen aus dem Jahr 2021.

Capri-Sun plant recycelbare Verpackung

Capri-Sun prüft nach eigenen Angaben aktuell eine Möglichkeit, dass Verbraucher künftig Trinkbeutel und Strohhalm - beides aus Polypropylen - zusammen in den recyclefähigen Plastikmüll werfen können. Derzeit enthält der Trinkbeutel in der klassischen 200-Milliliter-Variante auch noch Aluminium. In einem nächsten Schritt soll der Trinkbeutel nur noch aus Polypropylen bestehen, teilte das Unternehmen mit.

Capri-Sun hat seinen Hauptsitz in Zug in der Schweiz und produziert in Eppelheim bei Heidelberg.

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