Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie hat 2023 weniger Arbeitnehmer beschäftigt als im Vorjahr. Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Stichtag 31. Dezember 2023 im Vergleich zu 2022 aber nur noch um 0,5 Prozent. Dies teilte die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) mit.
Die Rekrutierung neuer Auszubildender bleibt laut Vereinigung eine Herausforderung für die Branche. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren 25.220 Auszubildende beschäftigt, 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. In den ernährungstypischen Berufen sank die Zahl der Auszubildenden sogar um 2,5 Prozent.
Der Fachkräftemangel bereitet den Unternehmen weiterhin Probleme. Trotz eines leichten Rückgangs der offenen Stellen um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bleibt die Besetzung vakanter Positionen schwierig. Die durchschnittliche Vakanzzeit lag im Juni 2024 bei 209 Tagen.
ANG fordert politisches Wachstumspaket
Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der ANG, fordert ein politisches Wachstumspaket: „Jeder dritte Betrieb der Ernährungs- und Genussmittelindustrie will auch 2024 Beschäftigung aufbauen und damit am Standort Deutschland wachsen. Damit das für die Unternehmen realisierbar wird, braucht es ein politisches Wachstumspaket, dass auch das Beschäftigungspotential in Deutschland hebt.“ Sabet nennt eine gezielte Zuwanderungspolitik, Anreize für längeres Arbeiten, niedrigere Lohnzusatzkosten und mehr Netto vom Brutto als mögliche Maßnahmen.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in rund 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben etwa 643.000 Menschen.