Molkereien Krisenstimmung bei Friesland Campina

Der niederländischer Molkereiriese macht 2023 einen Millionenverlust und verliert 500 Milchbauern. Ein Kostensenkungsprogramm soll jetzt die Wende bringen.

Mittwoch, 21. Februar 2024 - Hersteller
Dr. Friederike Stahmann
Artikelbild Krisenstimmung bei Friesland Campina
Bildquelle: Friesland-Campina

„2023 war für FrieslandCampina ein schwieriges Jahr. Die Betriebsergebnisse standen unter starkem Druck, insbesondere in unseren weltweiten Geschäftsbereichen Verbrauchermilchprodukte und Trading“, äußerte sich CEO Derck van Karnebeek, des niederländischen Molkereiunternehmens, bei der heutigen Vorstellung des Jahresabschlusses. Das enttäuschende Betriebsergebnis habe in Kombination mit einmaligen Kosten und höheren Finanzaufwendungen zu einem negativen Nettoergebnis für 2023 geführt. Für die milchliefernden Landwirte hat das zur Folge, dass es keine Nachzahlung geben wird. „Das ist enttäuschend, gerade in Anbetracht der gestiegenen Kosten für unsere Mitglieder und Kosten für weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Milchviehbetrieben“, räumt van Karnebeck ein. 500 Milchanlieferer haben das Unternehmen 2023 verlassen.

Das Betriebsergebnis 2023 betrug, laut Unternehmensmitteilung, 75 Millionen Euro, was im Vergleich zu den 471 Millionen Euro im Jahr 2022 einem Rückgang um 84,1 Prozent entspricht. Das Nettoergebnis entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr von 292 Millionen Euro Gewinn auf einen Verlust von 149 Millionen Euro. Zur Begründung der schwachen Geschäftsentwicklung 2023 verwies FrieslandCampina auf mehrere Ursachen. So etwas auf die Differenz zwischen dem Garantiepreis für die angelieferte Milch und die Marktpreise für Basismolkereiprodukte. Ebenfalls zum schlechten Nettoergebnis hätte teure Bestände, die zu nicht adäquaten Preisen verkauft werden mussten, beigetragen. Der Absatz von Markenprodukten schrumpfte ebenso wie die Margen in diesem Bereich. Hinzu kamen ungünstige Wechselkursentwicklungen.

Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse habe man wir in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Transformation „Expedition 2030“ eingeleitet, die ganz darauf abziele, FrieslandCampina wieder zu dem führenden Molkereiunternehmen zu machen, das es immer war. Dazu gehört ein umfassendes Kostensenkungsprogramm. „Leider bedeutet dies, dass in den nächsten zwei Jahren weltweit 1.800 Arbeitsplätze entfallen werden“, so der Geschäftsführer.

Für das laufende Jahr rechnet FrieslandCampina mit einer weltweit leicht steigenden Nachfrage nach Milchprodukten. „Aufgrund der unsicheren Marktbedingungen geben wir keinen konkreten Ausblick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Jahr 2024“, schränkt Karnebeek allzu zu große Hoffnungen ein.

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