Der Anstieg sei auf größere Mengen und einen Preisanstieg allgemein zurückzuführen, hieß es. Die pflanzliche Produktion erreichte nach der ersten Schätzung einen Wert von 35,3 Milliarden Euro (+19 Prozent), während die Tierproduktion auf 35 Milliarden Euro (+33 Prozent) taxiert wird.
Der Krieg in der Ukraine beeinflusste die Landwirtschaft in Deutschland 2022 extrem stark. Die fehlenden Öl- und Gaslieferungen trieben die Brennstoff- und Gaspreise in die Höhe. Das führte wiederum zu steigenden Produktionsmittelpreisen. Zeitweise wurde die Produktion für Düngemittel eingestellt, was zu enormen Preissteigerungen führte. Hinzu kam die sehr langanhaltende Trockenheit, von der besonders die Sommerkulturen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben betroffen waren.
Weil mit der Ukraine und Russland die zwei wichtigsten Exporteure von Sonnenblumenöl wegbrachen, stiegen besonders die hierzulande produzierten Ölsaaten beträchtlich in Menge und Wert. Die Ölsaaten erreichten einen Produktionswert von 3,2 Mrd. Euro, ein Plus von 57 Prozent. Die Steigerungen in den Erntemengen bewegten sich von 19 Prozent bei Sojabohnen über 22 Prozent bei Raps und Rübsen auf bis zu 60 Prozent bei Sonnenblumenkernen. Die erzielten Preise bei Raps und Rübsen nahmen um 28 Prozent zu, bei Sojabohnen um neun Prozent während sie bei Sonnenblumenkernen durch unterdurchschnittliche Qualitäten um zwei Prozent sanken.
Der Produktionswert für Tiere und tierische Erzeugnisse kommt 2022 insgesamt auf 35 Milliarden Euro; davon entfallen laut BZL rund 17 Milliarden auf die Tierproduktion (+29 Prozent) und 18 Milliarden (+43 Prozent) auf tierische Erzeugnisse.