Molkerei Berchtesgadener Land Investition für mehr Nachhaltigkeit

Die Molkerei Berchtesgadener Land setzt auf Glasflaschen und präsentiert eine neue Produktionshalle samt Abfüllanlage. Mit 35 Millionen Euro sei der Aufbau „eine der größten Investitionen in der Geschichte der Genossenschaftsmolkerei“, teilt das Unternehmen mit.

Dienstag, 28. Juni 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Investition für mehr Nachhaltigkeit
Bildquelle: Molkerei Berchtesgadener Land / Krones AG

Die bestehende Flaschen-Abfüllanlage stieß 2019 an ihre Kapazitätsgrenzen. Für die Molkerei stand außer Frage Milch und Sahne weiterhin im Glas anzubieten. Nun verfügt sie nach eigener Aussage „über eine der weltweit modernsten und bezüglich Wasser- und Spülmittelbedarf sparsamsten Mehrweg-Abfüllanlagen“. Mit diesem Invest geht die Molkerei konsequent ihren Weg in Richtung umweltfreundliche Verpackungslösungen weiter, wie Geschäftsführer Bernhard Pointner skizzierte.

Offen sprach er dabei auch das sich angesichts der aktuellen Krisen und inflationären Preissteigerungen ändernde Kaufverhalten an. Er zeigte sich aber davon überzeugt, „dass ehrliche Produkte in nachhaltiger Mehrwegverpackung die Zukunft sind“ und die Molkerei damit für die Zeit nach den Krisen richtig aufgestellt sei.

Die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land steht seit Jahrzehnten für eine Herkunftsgarantie im doppelten Sinn. Die Milch der eigenen Mitglieder, der Landwirte zwischen Watzmann und Zugspitze, wird erfasst und außerdem ausschließlich am einzigen Standort in Piding im Berchtesgadener Land frisch verarbeitet. Eine Lohnabfüllung durch andere Molkereien findet nicht statt. Das bedeutet umgekehrt: Die Produktion kann nicht ausgelagert werden und es muss am eigenen Standort laufend investiert und modernisiert werden. Bei der Planung der Flaschenanlage war schnell klar: Die Aufstellung der neuen Anlage muss parallel zur laufenden Produktion an anderer Stelle erfolgen. Schließlich benötigt eine Inbetriebnahme mit allen nötigen Qualitätsprüfungen und Probeläufen von Reinigung und Abfüllung Wochen.

Mehr Flaschen bei weniger Wasserbedarf

Als Marktführer im Segment Trinkmilch in Bayern mit über 20 Prozent Marktanteil ist Milch neben Schlagrahm, Butter und Topfen eine der wichtigsten Produktkategorie bei Berchtesgadener Land. Dieses Sortiment umfasst eine breite Vielfalt an Milch-Qualitäten: bio und konventionell, verschiedene Fettstufen von 0,7 bis 3,8 Prozent Fett, verschiedene Gebindegrößen von 250 Milliliter bis 10 Liter, von Standard bis laktosefrei, abgefüllt im Tetrapack, Eimer und bereits seit 1991 auch in glasklaren und braunen Mehrwegglasflaschen. Beide Premiumprodukte, die Bergbauern-Milch und die Demeter-Bio-Alpenmilch, sollen auch zukünftig in der Mehrweg-Glasflasche angeboten werden. Für die neue Anlage wurden drei Ziele verfolgt: Verbesserung der Ökobilanz, Verbesserung der Qualität und Erhöhung der Abfüllkapazität.

Die Ökobilanz einer Glasflasche muss dabei immer in ihrem Gesamt-Kreislauf gesehen werden, betonte die Nachhaltigkeitsbeauftragte Martina Birk. „Es gibt nicht pauschal die nachhaltigste Verpackung. So muss bei Glasflaschen immer der Verkaufsradius, die Leergutrückführung und auch der Wasserverbrauch bei der Reinigung abgewogen werden. Die Molkerei Berchtesgadener Land hat ihre Hausaufgaben diesbezüglich gemacht.“

So verbraucht die neue Reinigungsanlage für das Flaschen-Leergut nur noch halb so viel Wasser und deutlich weniger Reinigungslauge. Erreicht wird dies durch eine spezielle Laugenfiltration, sodass die Lauge länger eingesetzt werden kann, bevor die Flasche zum Schluss mit Frischwasser gespült wird. Die ganze Anlage ist komplett in Edelstahl ausgeführt und daher gut vor Korrosion geschützt und entsprechend langlebig. Der Eingangsbereich mit Leergutreinigung wurde durch eine Wand komplett vom Abfüllbereich getrennt und der Füllbereich mit einem Reinraum-Dach mit speziellen Luftfiltern sicher ausgestattet, so dass beste hygienische Bedingungen in der Produktion bestehen. Die Abfüllkapazität wurde mit 12.000 Flaschen pro Stunde festgelegt und damit verdoppelt. Damit konnte auch das 2019 gegebene Versprechen eingehalten werden: Seit Juni ist die grüne Flaschensahne wieder im Sortiment.

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