Europäischer Hanfverband Rückruf von Hanf-Produkt unnötig

Der europäische Fachverband der Hanfindustrie (EIHA) kann die aktuelle Rückrufaktion für ein Hanf-Produkt, das bei Lidl verkauft wurde, nicht nachvollziehen. Das Produkt sei sicher und habe keine berauschende Wirkung.

Freitag, 27. August 2021 - Hersteller
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Bildquelle: EIHA

„Der Rückruf betrifft unter anderem Hanfsamenöl, ein sicheres und bei Verbrauchern beliebtes Öl mit wertvollen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Überprüfung wird zeigen, dass auch dieses Hanfsamenöl nicht berauschend wirkt und verkehrsfähig ist“, erklärt Daniel Kruse (Foto), Präsident der EIHA.

In Deutschland existiert aktuell kein definierter Grenzwert für die Aufnahme von THC über die Nahrung. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nannte bisher lediglich (aus Sicht des Verbandes) unnötig niedrige Richtwerte für verzehrfertige Produkte.

Mittlerweile verweist das BfR auf einen empfohlenen Einnahmewert der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und habe damit der Hanfindustrie, dem Handel und den Verbrauchern ein Bärendienst erwiesen. Dieser veraltete Aufnahmewert (ARfD) beziehe sich ausschließlich auf Delta-9-THC.

Die EIHA setzt sich seit Jahrzehnten für einen europaweit einheitlichen und wissenschaftlich fundierten THC-Grenzwert für Lebensmittel ein. „Wir brauchen diesen THC-Grenzwert, damit Produzenten, Handel und Verbraucher endlich Rechts- und Planungssicherheit haben. Diese völlig unnötigen Verunsicherungen, wie wir sie aktuell sehen, müssen dringend aufhören“, fordert Lorenza Romanese, Geschäftsführerin der EIHA.

Und die EU-Kommission hat bereits reagiert. Im vierten Quartal 2021 soll ein europaweit verbindlicher THC-Grenzwert für Lebensmittel von 7,5 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht Gesamt-THC verabschiedet werden. Nach Berücksichtigung der Messtoleranz läge dieser Wert damit bei maximal zulässigen 10,8 Milligramm je Kilogramm - und damit ungefähr auf dem Niveau von Nordamerika, Australien und anderen Ländern.

„Ich bin mir sicher, dass es schon bald völlig normal sein wird, dass wir wie etwa in den USA und Kanada auch in Deutschland und Europa Hanfprodukte in jedem Supermarkt kaufen können“, resümiert der EIHA-Präsident.

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