Bell Food Group Handelsware hat Food Service kompensiert

Die Bell Food Group ist 2020 gewachsen und erwies sich in der Corona-Pandemie als krisenresistent. Mit Convenience und Veggi will Bell die nächsten Jahre wachsen.

Freitag, 12. Februar 2021, 11:44 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Jens Hertling

Bereinigt steigen der Umsatz um 2,7 % auf 4,1 Milliarden Schweizer Franken (ca. 3,8 Milliarden Euro), der EBIT um 7,6 % auf 160,4 Millionen Schweizer Franken (ca. 148,4 Millionen Euro)  und der Unternehmensgewinn um 12,1 % auf 117,7 Millionen Schweizer Franken (ca. 108,9 Millionen Euro) gegenüber Vorjahr. Positiv entwickelte sich nach Firmenangaben der Absatzkanal Retail, insbesondere das Kerngeschäft mit Fleisch und Fleischwaren im Heimmarkt Schweiz. International trugen Rohschinken und Geflügel "dank der konsequenten Fokussierung auf die Kernkompetenzen zum Erfolg des Geschäftsjahres bei". Negative Auswirkungen der Corona-Pandemie waren in den Bereichen Food Service und Frisch-Convenience zu spüren.

Ein Blick auf das Geschäftsjahr zeigt, dass die Umsätze im Absatzkanal Handel in praktisch allen Warengruppen deutlich zugelegt haben. Am stärksten gewachsen ist das angestammte Geschäftsfeld mit Fleisch und Fleischwaren. Dies insbesondere in der Schweiz, wo der temporäre Rückgang des Einkaufstourismus während der Lockdowns zusätzlich positiv wirkte. Das erfreuliche Wachstum im Bereich Retail hat im Geschäftsbereich Bell Schweiz den Umsatzrückgang aus dem Food Service mehr als kompensiert. Eine Ergebnisverbesserung erreichte auch der Geschäftsbereich Bell International dank der konsequenten Weiterführung der mit dem Verkauf des deutschen Wurstwarengeschäftes eingeleiteten Fokussierung auf die Kernkompetenz Rohschinken sowie auf den weiteren Ausbau der Geflügelprogramme mit höherem Tierwohlstandard. Durch seine starke Ausrichtung auf die Ausser-Haus-Verpflegung und auf den To-Go-Bereich im Retail war der Geschäftsbereich Convenience am stärksten von den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Die Umsatzausfälle konnten hier, anders als in den anderen Geschäftsbereichen, nur teilweise über den Retail-Kanal kompensiert werden.

Neben der im letzten Jahr speziell hohen Belastung im operativen Geschäft hat die Bell Food Group ihre strategische Ausrichtung überarbeitet und an die kommenden Herausforderungen angepasst. CEO Lorenz Wyss (Foto) beschreibt die Haltung, mit der die Herausforderungen der Zukunft angepackt werden: "Unser Ziel ist es, mit Freude, Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein eines der führenden Food-Unternehmen Europas zu sein." Für die Umsetzung wurden drei strategische Stossrichtungen definiert:

Das Kerngeschäft stärken
Die Bell Food Group will ihre Führungsposition im Kerngeschäft mit Fleisch, Geflügel, Charcuterie und Seafood im Schweizer Retail- und Food-Service-Markt mit einer weiteren Differenzierung der Sortimente und Leistungen nachhaltig ausbauen. Im internationalen Geschäft liegt der Schwerpunkt weiterhin auf der Stärkung der Marktstellung und der Profitabilität bei Rohschinken sowie auf dem Ausbau des nachhaltigen Geflügelangebots.

Mit Convenience und Veggi wachsen
Die Bell Food Group will ihre Position im Convenience-Markt in der DACH-Region durch die Auslastung der neuen Produktionsbetriebe in Marchtrenk (A) und Bad Wünnenberg (D) stärken. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung neuer Produktlösungen, der Erhöhung des Convenience-Grades sowie auf zusätzlichen Angebotsformen bei den vegetarischen Sortimenten und im Bereich Geflügel-Convenience. Ein weiterer Schwerpunkt wird in der Entwicklung von neuen Food-Lösungen für den Gastronomiebereich mit dem Projekt "Smart Cuisine" in Europa liegen.

In Effizienz und Leistungsfähigkeit investieren
Zur nachhaltigen Sicherung der Leistungsfähigkeit im Kerngeschäft mit Fleischwaren in der Schweiz hat die Bell Food Group am Standort Oensingen (CH) ein umfangreiches Investitionsprogramm aufgesetzt. Die geplanten neuen Betriebe für Schneiden, Verpacken und Kommissionierung der Produkte werden dem Unternehmen Vorteile in der Prozessautomatisierung, der Effizienz der Logistikleistungen sowie eine Erhöhung der Nachhaltigkeit in Bezug auf Ressourceneffizienz und Food Waste bringen. In eine ähnliche Richtung gehen die geplanten Investitionen am Hauptsitz von Hilcona in Schaan (FL), wo der Fokus ebenfalls auf der Modernisierung der Produktions- und Logistikprozesse liegt.

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