„Der öffentliche Druck macht mehr Transparenz zum Gesetz. Die Europäische Bürgerinitiative und das Engagement von über einer Million Menschen haben erreicht, dass endlich Licht in die Dunkelkammer der Zulassung von Pestiziden kommt, Studien veröffentlicht und Geheimstudien nicht zum Geschäftsgeheimnis erklärt werden dürfen“, erklärte der Koordinator für Agrarpolitik der Grünen und Berichterstatter im EU-Parlament, Martin Häusling, am Dienstag in Straßburg.
Ebenfalls am Dienstag beschloss das Plenum des Europäische Parlaments in Straßburg neue Vorschläge zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der europäischen Landwirtschaft. Die Debatte um Glyphosat und die Verschleierung von Risiken für die menschliche Gesundheit und Umwelt durch den Antragsteller Monsanto hatten in der Öffentlichkeit für Aufregung gesorgt.
„Unser Leitgedanke ist: Weniger ist mehr. Pestizide müssen sorgfältig und nicht im Gießkannen-Verfahren eingesetzt werden. In der konventionellen Landwirtschaft werden diese Chemikalien noch immer zu häufig verwendet. Das hat langfristig negative Auswirkungen auf den Boden und das Wasser“, sagte die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior und Mitglied im Ausschuss für Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments. Im Rahmen der europäischen Agrarsubventionen müssen Anreize geschaffen werden, die einen geringen Pestizideinsatz belohnen, forderte Melior.
Schon Ende 2019 wird erneut mit den EU-Institutionen über die Verlängerung des Glyphosat-Wirkstoffes in der Landwirtschaft über das Jahr 2021 verhandelt.
„Die Glyphosat-Lobby muss sich vor der Entscheidung über eine verlängerte Zulassung im Jahr 2022 warm anziehen“, kündigte der Grünenpolitiker Häusling an.