In der Plastik-Strategie forderte die EU-Kommission bereits im Januar, dass bis 2030 alle Kunststoffe wiederverwendbar sein sollen. Dies beruht auf der Beobachtung, dass weltweit enorme Mengen Kunststoffe genutzt und anschließend weggeworfen werden. Allein in der EU entstehen nach Angaben der EU-Kommission jedes Jahr rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen weniger als 30 Prozent zur Wiederverwertung gesammelt werden. 140 Millionen Tonnen Plastik treiben in den Meeren. 85 Prozent des Mülls an europäischen Stränden ist Plastik, die Hälfte davon Wegwerfprodukte zum einmaligen Gebrauch.
Die EU-Kommission will jetzt gezielt Produkte verbieten, die am häufigsten im Strandmüll auftauchen. Verboten werden sollen Plastikdinge, für die es weniger schädliche Alternativen gibt.
Darüber hinaus nennt die Kommission im Entwurf Einmalprodukte, die nicht verboten, aber massiv zurückgedrängt werden sollen, darunter Verpackungen für Fastfood, Luftballons, Getränkeverpackungen und Deckel. Damit Deckel nicht durch die Landschaft fliegen, sollen sie gleich so konstruiert werden, dass sie künftig an Einwegflaschen oder -trinkbechern hängen bleiben. Hersteller von Chipstüten, Zigarettenfiltern und anderen häufig in der Umwelt gefundenen Produkten will die Kommission laut Entwurf für Sammlungen sowie für Infokampagnen zur Kasse bitten.
Um den Plastikmüll einzudämmen, gibt es unterschiedliche Modelle. Haushaltskommissar Günther Oettinger sprach laut dpa erst von einer Plastiksteuer, brachte dann aber eine andere Variante ins Gespräch: eine Abgabe, die die EU-Staaten für nicht verwertete Plastikabfälle an die EU abführen sollen. Oettinger spricht von 80 Cent pro Kilo.