Schmidt will das Siegel Anfang 2017 bei der Grünen Woche in Berlin vorstellen. Damit soll Fleisch von Tieren gekennzeichnet werden können, deren Haltungsbedingungen über dem gesetzlichen Standard liegen. Um eine breite Präsenz zu ermöglichen, soll Bauern eine erste Stufe des Labels „ohne zu hohe Einstiegsinvestitionen“ ermöglicht werden. Es gehe allerdings um „klare Zielsetzungen mit verbindlicher Perspektive"- zum Beispiel um einen Verzicht auf das routinemäßige Kupieren von Schwänzen bei Ferkeln. Umgesetzt werden soll das Label den Eckpunkten zufolge "auf gesetzlicher Basis", aber auch mit einer Zertifizierung durch private Dienstleister.
Die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch betonte, ein reines Siegel auf Lebensmittelverpackungen garantiere nicht zwangsläufig bessere Haltungsbedingungen in den Ställen. "Statt die Gesundhaltung aller Tiere gesetzlich durchzusetzen, führt Landwirtschaftsminister Schmidt die Verbraucher mit seinem Tierschutz-Label aufs Wahl-Glatteis", meinte Vize-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt. Nötig seien Vorgaben dafür, dass nur noch Lebensmittel aus "tiergerechter Produktion" verkauft werden.