Fleischatlas Das Höfesterben geht weiter

Der erstmals von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vorgestellte „Fleischatlas Deutschland Regional 2016“ dokumentiert den fortschreitenden Konzentrationsprozess in der Fleischproduktion.

Donnerstag, 14. Januar 2016 - Hersteller
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Die Betriebe wachsen vor allem dort, wo bereits heute die größten Tierproduktionsstätten zu finden sind: Schweinemast in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Geflügelzucht auch in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Vor allem würden einzelne Betriebe immer größer und die Produktionsmengen stiegen an. Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, erläuterte den Prozess am Beispiel von Bayern und Niedersachsen: „Wenn bei steigenden Produktionsmengen in Bayern fast 30.000 Betriebe und in Niedersachsen mehr als 13.000 Höfe die Schweinehaltung aufgeben, dann haben wir es mit einem tiefgreifenden Strukturwandel zulasten kleinbäuerlicher und mittelständischer Betriebe zu tun.“ Kritisch bewertet sie nicht nur die zunehmende Konzentration, sondern auch die wachsende Abhängigkeit von Futtermittelimporten aus dem Ausland.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger kritisiert vor allem die Umweltbelastungen durch große Mastbetriebe sowie die Missachtung des Tierwohls. Das mit dem Wachstum großer Masttieranlagen verbundene Höfesterben lasse sich nur stoppen, wenn Agrarsubventionen künftig stärker an Kriterien wie die Leistung der Betriebe für das öffentliche Wohl gebunden würden. „Dumpingpreise für Lebensmittel treiben viele Bauern in den Ruin. Die Bundesregierung und insbesondere Bundesagrarminister Christian Schmidt müssen endlich gegensteuern“, fordert Weiger. Auch höhere Preise für Fleisch und Wurst hält Weiger für ein Instrument, das zu besseren Haltungsbedingungen beitragen könne. Inzwischen seien über 80 Prozent der Deutschen bereit, höhere Preise für Fleisch und Wurst zu zahlen. Den Atlas finden Sie hier.

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