Supermärkte, die früher eine jährliche Kontrollfrist hatten, werden jetzt nur noch alle eineinhalb bis zwei Jahre kontrolliert. Darauf hat der stellvertretende Bundesvorsitzende Manuel Klein vom Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands gegenüber der LP hingewiesen.
„Wir als Verband“, sagt Klein, „haben dieser Änderung sehr kritisch gesehen und waren dagegen. Es ist doch an der einen oder anderen Stelle erkennbar, dass Betriebe beziehungsweise die Verantwortlichen den Kontrolldruck brauchen und entstehende Probleme könnten schon am Anfang gelöst werden.“ Allerdings fehlten in Deutschland 1.500 Lebensmittelkontrolleure, so Klein.
BVLK: Deutschland hat gute und sichere Lebensmittel
Ein weiteres großes Thema ist nach Auffassung des Verbandes der Zuwachs der Schädlings-Problematik. Denn: „Viele effektive Köder wurden schon vom Markt genommen. Das geplante Vorhaben des Umweltbundesamtes, künftig das Beködern von Schadnagern in Innenräumen mit Fraßködern (Rodentizide Köder aus der Gruppe der Antikoagulanzien) zu verbieten, wird die Gesamtsituation deutlich verschlechtern. Solche Szenen wie aus den beiden Kaufland-Märkten würden dann sicher kein Einzelfall bleiben.“
Manuel Klein verteidigt Kaufland jedoch auch ein Stück weit: „Mit 14.000 Supermärkten in Deutschland ist die Schwarz-Gruppe nicht unbedingt klein und das ein oder andere schwarze Schaf lässt sich in einem so großen Unternehmen nicht vermeiden.“
Klein betont jedoch: „Grundsätzlich ist unsere Einschätzung als Verband, dass wir gute und sichere Lebensmittel in Deutschland haben. Und ein großer Teil der Lebensmittelunternehmer in Deutschland machen einen guten Job. Sie versuchen, entstehende Probleme zu lösen und abzuarbeiten.“