Sanierungsprogramm Deutsche Bahn gibt seine Service Stores DB auf

Die Deutsche Bahn zieht sich bis Ende 2026 aus dem Geschäft mit Reisebedarfsläden zurück. Rund 200 bisherige Service Stores DB an kleineren und mittelgroßen Bahnhöfen werden künftig von den Betreibern unter eigenem Namen weitergeführt. Der Schritt ist Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms der Bahn.

Mittwoch, 02. April 2025, 08:52 Uhr
Thomas Klaus
Bald in anderen Händen: Die Deutsche Bahn verabschiedet sich von ihren Reisebedarfsläden. Bildquelle: Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn gibt ihre Marke für Reisebedarfsläden an Bahnhöfen auf. Die Läden (Service Stores DB), die vorwiegend an kleineren und mittelgroßen Bahnhöfen zu finden sind, bleiben bestehen und werden weiter modernisiert. Wie das Unternehmen mitteilte, führen die Betreiber die rund 200 Geschäfte künftig unter ihrem eigenen Namen weiter. Die Auflösung der Marke für Reisebedarfsläden soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.

DB-Vorstand: Stores werden in die Hände der Spezialisten gelegt

Mit diesem Schritt konzentriert sich die Deutsche Bahn nach eigener Darstellung auf ihr Kerngeschäft. Das Unternehmen wolle seine Kapazitäten im Bahnhofsbereich auf die Weiterentwicklung von Bahnhöfen, die Sanierung von technischen und baulichen Anlagen sowie verbesserte Reisendeninformation fokussieren.

„Wir wollen das Beste für unsere Kunden und gleichzeitig den Sanierungskurs der DB vorantreiben“, erläuterte Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe der DB InfraGO: „Deshalb legen wir die Stores in die Hände der Spezialisten. Das bringt einen Investitions- und Innovationsschub bei der Reisendenversorgung und sorgt dafür, unsere Bahnhöfe und damit das Reisen mit der Bahn noch attraktiver zu machen.“

Ursprüngliches Konzept hat sich nicht bewährt

Ursprünglich sollte das Konzept der Reisebedarfsläden auch kleineren Kiosk-Anbietern die Möglichkeit bieten, eine umfangreiche Reisendenversorgung an Bahnhöfen mit einheitlichen Standards zu betreiben. Die Deutsche Bahn stellt jedoch fest, dass überwiegend einige wenige Marktführer mit hoher eigener Kompetenz im Bereich Reisebedarf die Geschäfte übernahmen. Daher ermöglicht das Unternehmen nun den Vertragspartnern, die Läden unter ihrer eigenen Marke weiterzuführen und in die Modernisierung zu investieren.

Rund 100 Bahnhöfe pro Jahr werden zu „Zukunftsbahnhöfen“

Die Auflösung der Marke für Reisebedarfsläden ist Teil eines größeren Sanierungsprogramms der Deutschen Bahn. Unter dem Namen „S3“ plant das Unternehmen, den Konzern innerhalb der nächsten drei Jahre in den Bereichen Infrastruktur, Eisenbahnbetrieb und Wirtschaftlichkeit zu sanieren. Für die Bahnhöfe bedeutet dies laut Deutscher Bahn, dass der Schwerpunkt auf einer ganzheitlichen Modernisierung liegt, um für Reisende attraktivere, saubere und sichere Stationen mit guter Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Bis 2027 will die Deutsche Bahn jährlich rund 100 Bahnhöfe zu sogenannten „Zukunftsbahnhöfen“ entwickeln. 

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