Cyberkriminalität im Handel Betrüger stehlen Bonusguthaben von Rewe-Kunden

Laut verschiedenen Medienberichten nutzen Kriminelle die Funktion des gemeinsamen Punktesammelns in der Rewe-Bonus-App, um das Guthaben ihrer Opfer zu stehlen. Die Täter tauschen die erbeuteten Punkte in Gutscheinkarten um und verkaufen diese auf dem Schwarzmarkt. Rewe schließt eine Sicherheitslücke in der App aus und rät betroffenen Kunden zu Strafanzeigen. 

Freitag, 21. Februar 2025, 09:00 Uhr
Theresa Kalmer
Mit dem Rewe-Bonusprogramm können sich Rewe-Kunden seit Ende 2024 Vorteile sichern. Cyberkriminelle haben es nun auf diese Punkte abgesehen. Bildquelle: Rewe Group

Cyberkriminelle haben es auf das Bonusguthaben von Rewe-Kunden abgesehen. Die Täter nutzen die Funktion zum gemeinsamen Sammeln von Punkten in der Rewe-Bonus-App, um das Guthaben zu stehlen und in Rewe-Filialen in Gutscheinkarten umzuwandeln, wie unter anderem das Onlinemagazin „heise“ berichtet.

Punkteklau läuft innerhalb weniger Minuten ab

Die Betrüger verbinden über die Funktion „Gemeinsam sammeln“ das Rewe-Bonuskonto der Opfer mit einem fremden Konto. Anschließend zahlen sie das gesamte Guthaben in einer Rewe-Filiale aus und verwenden es zum Kauf von Paysafecard-Gutscheinen. Diese Karten sind nicht zurückverfolgbar und lassen sich leicht auf dem Schwarzmarkt zu Bargeld machen, wie „heise“ erläutert. Der Punkteklau läuft oft innerhalb weniger Minuten ab, so dass die Bestohlenen nicht reagieren können.

Mehrere betrogene Rewe-Kunden hatten Mitte Februar 2025 auf der Internetplattform Reddit über die Abzocke geklagt. Die Betroffenen befanden sich zum Zeitpunkt der Auszahlung nicht in der Nähe des jeweiligen Rewe-Markts. Binnen weniger Tage meldeten sich mehr als ein Dutzend Geschädigte bei der Redaktion von „heise“. Auch die Redaktion des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ stand mit mehreren Opfern in Kontakt. Es handelte sich also nicht um einen Einzelfall.

Rewe schließt Sicherheitslücke aus

Rewe schließt eine Sicherheitslücke in der App oder ein Datenleck aus. „Der beschriebene Sachverhalt basiert nicht auf einer Lücke beziehungsweise einem Leak in unseren Systemen. Vielmehr setzen die Betrüger weiterhin auf Phishing und Datensammlungen im DarkWeb“, zitiert „heise“ den Rewe-Sprecher Thomas Bonrath. Der Handelskonzern empfiehlt Opfern des Punkteklaus, Strafanzeige zu erstatten.

Rewe rät seinen Kunden, lange und komplexe Passwörter zu verwenden und diese nicht mehrfach einzusetzen. Zudem sollten die Kunden die Zwei-Faktor-Authentifizierung für App und Website nutzen.

Der Handelskonzern will Betroffenen helfen, ihr Konto gegen unbefugte Zugriffe abzusichern, indem er das Passwort zurücksetzt. Einige Opfer haben nach Angaben von „heise“ das gestohlene Guthaben aus Kulanz erstattet bekommen. Eine Garantie dafür gebe es aber nicht.

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