Die Skepsis gegenüber einem digitalen Euro bleibt in Deutschland hoch. Mehr als ein Fünftel der Bundesbürger (22 Prozent) lehnt die geplante digitale Variante der europäischen Gemeinschaftswährung ab und würde sie nicht nutzen. Das ergab eine aktuelle Yougov-Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung Bearingpoint.
Bargeld bleibt in Deutschland bevorzugte Zahlungsmethode
Nur sieben Prozent der 2.019 Befragten würden einen digitalen Euro täglich verwenden. 16 Prozent können sich eine Nutzung zwei bis drei Mal pro Woche vorstellen – vor allem beim Online-Shopping. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) hat sich noch nicht entschieden.
Die europaweite Umfrage für Bearingpoint in neun Ländern zeigt, dass die klassischen Geldscheine und Münzen in Deutschland weiterhin die bevorzugte Zahlungsmethode bleiben. 69 Prozent der Deutschen nutzen Bargeld am häufigsten. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weit vorn – in Schweden etwa zahlen nur 28 Prozent der Menschen überwiegend bar.
Digitaler Euro nicht vor Ende 2028 zu erwarten
Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet seit Jahren an der Entwicklung eines digitalen Euro. Mit der digitalen Währung wollen die Euro-Notenbanken eine europäische Alternative zu den digitalen Bezahlangeboten privater Anbieter aus den USA schaffen, die derzeit den europäischen Markt dominieren.
Eine Einführung des digitalen Euro ist nach Angaben des Bundesbank-Vorstands Burkhard Balz nicht vor Ende 2028 zu erwarten. Der EZB-Rat will Ende 2025 über die nächste Vorbereitungsphase entscheiden.