Der Lebensmittelhandel steht vor einem demografischen Umbruch. Im Fleischverkauf waren 2023 bereits 36 Prozent der Beschäftigten mindestens 55 Jahre alt, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte. In der Fleischverarbeitung lag der Anteil bei 30 Prozent. Im gesamten Handel fällt der Anteil der Beschäftigten ab 55 Jahren mit 24 Prozent dagegen leicht unterdurchschnittlich aus.
Die Zahlen sind Teil einer umfassenden Analyse der Altersstruktur in verschiedenen Branchen. Über alle Berufe hinweg lag der Anteil der mindestens 55-Jährigen bei 25 Prozent. Die Bundesbehörde warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, da viele Beschäftigte der Babyboomer-Generation in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen.
Besonders deutlich zeigt sich die Situation bei Bus- und Straßenbahnfahrern. In diesem Bereich, in dem die Bundesagentur für Arbeit bereits einen besonderen Fachkräftemangel festgestellt hat, waren 44 Prozent der abhängig Beschäftigten mindestens 55 Jahre alt. Auch bei Berufskraftfahrern im Gütertransport ist die Lage angespannt: Hier gehören 39 Prozent der Beschäftigten zur Altersgruppe 55plus.
Immobilienbranche beschäftigt die meisten Älteren
Branchenbezogen ist der Anteil der mindestens 55-Jährigen im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 33 Prozent am höchsten. In der Land- und Forstwirtschaft sowie im Bereich Verkehr und Lagerei liegt er bei jeweils 28 Prozent. Das Gastgewerbe beschäftigt mit einem Anteil von einem Fünftel deutlich weniger Mitarbeiter dieser Altersgruppe. Überdurchschnittlich viele ältere Beschäftigte arbeiten auch im Gartenbau mit 34 Prozent und im Maurerhandwerk mit 30 Prozent.
Die Daten stammen aus den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023. Bei dieser Stichprobenerhebung befragt das Statistische Bundesamt jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Alle Angaben basieren auf Selbstauskünften der Befragten.