Der Gesamtverband Pressegroßhandel hat die Ergebnisse seiner jährlichen Einzelhandelsstrukturanalyse für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die deutschen Pressegroßhändler betreiben trotz anhaltender Herausforderungen im Pressemarkt weiterhin ein dichtes Vertriebsnetz mit 77.590 Einzelhandelsgeschäften. Diese beliefern sie täglich mit Zeitungen und Zeitschriften.
5.600 Einzelhändler weniger beliefert
Die Analyse zeigt: Der Trend zu wachsenden Marktanteilen filialisierter Vertriebsformen bei gleichzeitiger Abnahme der Gesamtzahl der Händler hält an. Die Zahl der Presseverkaufsstellen sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent. Der Pressegroßhandel gewann zwar mehr als 1.400 neue Verkaufsstellen, musste jedoch die Belieferung von 5.600 Einzelhändlern einstellen.
Zuwachs bei großen Drogeriemärkten und Supermärkten
Bei den Geschäftsarten im Pressevertrieb setzen sich die Entwicklungen der Vorjahre fort: Bäckereien, Pressefachhändler und Kioske verzeichnen erneut die stärksten Rückgänge. Große Drogeriemärkte und Supermärkte legen dagegen zu.
Neu ist 2024 ein Zuwachs bei Bio-Supermärkten.
Die drei umsatzstärksten Geschäftsarten im Presseeinzelverkauf bleiben Supermärkte und Lebensmitteleinzelhandel, Presse-Fachgeschäfte und Discounter. Sie erwirtschaften zusammen 66 Prozent des gesamten Presseumsatzes.
Großkunden dominieren deutschen Pressemarkt
Die Marktkonzentration nimmt weiter zu. Großkunden, also gebundene oder regiebetriebene Einzelhandelsfilialisten, steigerten ihren Verkaufsstellenanteil um zwei Prozentpunkte auf 57,6 Prozent. Sie generieren nun 74,4 Prozent des Gesamtumsatzes.
Der Marktanteil unabhängiger Einzelhändler sank dagegen auf 42,4 Prozent der Verkaufsstellen mit einem Umsatzanteil von 25,6 Prozent.
Anhaltende Bedeutung gedruckter Medien
Überraschend blieb das durchschnittliche Pressesortiment mit 187,8 Titeln pro Einzelhändler nahezu unverändert, nachdem es in den Vorjahren deutlich zurückgegangen war. Die durchschnittliche Präsentationsfläche schrumpfte jedoch weiter auf 22,5 Bordmeter je Verkaufsstelle. Der Schuppungsgrad, also die pro Objekt im Regal verfügbare Präsentationsfläche, stieg leicht auf zwöf Zentimeter.
„Damit sichert der Pressegroßhandel auch in einem schwierigen Marktumfeld den diskriminierungsfreien Pressevertrieb in der Fläche“, betont der Verband. Die Widerstandsfähigkeit des Pressevertriebs unterstreiche die anhaltende Bedeutung gedruckter Medien im so genannten Informationsökosystem.