Suche nach Fachkräften Verkauf bleibt einer der Berufe mit dem größten Personalmangel

Trotz schwacher Wirtschaft fehlen in Deutschland mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Das belegt eine Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW). Auch der Verkauf steht im Ranking der zehn Berufe mit dem größten Fachkräftemangel. 

Freitag, 18. Oktober 2024, 06:11 Uhr
Thomas Klaus
Artikelbild Verkauf bleibt einer der Berufe mit dem größten Personalmangel
Fachkräftemangel bleibt groß: Das IW hat einige Lösungsvorschläge vorgelegt. Bildquelle: Getty Images

Der Fachkräftemangel in Deutschland bleibt trotz schwacher Wirtschaft ein drängendes Problem. Eine neue Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass bundesweit mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Besonders betroffen sind die Gesundheits- und Sozialberufe sowie das Handwerk. Aber auch der Verkauf steht im Ranking der zehn Berufe mit dem größten Fachkräftemangel: 12.847 rechnerisch nicht besetzbare Stellen im Jahresdurchschnitt 2023/2024 führen zum achten Platz. 

Vier von zehn offenen Stellen unbesetzt

Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 blieben laut der IW-Studie rechnerisch vier von zehn offenen Stellen unbesetzt. Dies spüren auch die Verbraucher im Alltag. Trotz eines Rückgangs der Fachkräftelücke um fast 13 Prozent aufgrund der Wirtschaftskrise finden viele Unternehmen weiterhin schwer passend qualifiziertes Personal.

Die Kinderbetreuung und -erziehung verzeichnet den größten Mangel mit mehr als 21.000 unbesetzten Stellen. Zusätzlich fehlen bundesweit etwa 300.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Dies zwingt viele Eltern, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und die Kinderbetreuung selbst zu übernehmen.

Chance des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes nutzen

Auch im Handwerk und in technischen Berufen herrscht ein deutlicher Fachkräftemangel. In der Bauelektrik fehlen mehr als 18.000 Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung. Das verzögert Bauvorhaben. Der Maschinenbau sucht trotz verringerter Auftragslage dringend nach Personal. Die elektrische Betriebstechnik benötigt fast 14.000 Fachkräfte, die Maschinenbau- und Betriebstechnik mehr als 12.500.

IW-Ökonom Jurek Tiedemann fordert die Politik zum Handeln auf. „Das neuaufgelegte Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet gute Wege. Diese Chance muss jetzt genutzt werden“, so der Experte. Tiedemann betont zudem: „Die Politik muss dringend die bürokratischen Hürden bei der Visavergabe und der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen reduzieren.“

Aus Helfern ohne berufliche Qualifikation Fachkräfte machen

Das IW empfiehlt der Politik ferner, Beschäftigte ohne berufliche Qualifikation aus- und weiterzubilden sowie Anreize für ältere Arbeitnehmer zu schaffen, damit sie über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Für Helfer ohne berufliche Qualifikation übersteige das Arbeitsangebot die Nachfrage deutlich. Durch passende Teilqualifizierungen könnten sie schrittweise zu Fachkräften ausgebildet werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei nach IW-Ansicht auf junge Leute gelegt werden, die noch den Großteil ihrer beruflichen Karriere vor sich haben.

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