Der letzte große Warenhauskonzern Deutschlands hat sich von den traditionsreichen Namen Karstadt und Kaufhof getrennt. Wie das Unternehmen mitteilte, heißt es seit dem 1. August nur noch Galeria. Zuvor firmierte es unter Galeria Karstadt Kaufhof. Mit der Namensänderung geht die Aufhebung des Insolvenzverfahrens einher, das im Januar begonnen hatte. Gleichzeitig übernahmen neue Eigentümer das Ruder: Die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz führen nun die Galeria S.à r.l. & Co. KG.
S.à r.l ist ein französisches Kürzel, das für die Rechtsform «Société à responsabilité limitée» steht, also Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Galeria-Mutterkonzern Naboo Holdings S.à r.l. hat seinen Sitz in Luxemburg.
Das neue Firmenschild, auf dem nur noch Galeria steht, wurde schrittweise bereits eingeführt. Einige Filialen haben aber noch alte Schilder, auf ihnen ist noch Kaufhof oder Karstadt zu lesen. Im Zuge der anstehenden Renovierungen soll überall das neue Logo eingeführt werden.
Die Wurzeln von Karstadt und Kaufhof reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Rudolph Karstadt gründete sein Geschäft 1881 in Wismar, während Leonhard Tietz 1879 in Stralsund den Grundstein für Kaufhof legte. Beide Unternehmen prägten jahrzehntelang die deutschen Innenstädte, bevor sie 2018 fusionierten.
Noch hat Galeria 92 Filialen in Deutschland, bis Anfang September soll diese Zahl aber auf 83 sinken, wie die LP bereits berichtete. Noch vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele, und zwar 171. Künftig wird das Unternehmen bundesweit rund 12.000 Beschäftige haben.
Van den Bossche plant Modernisierung
Galeria-Chef Olivier Van den Bossche gibt sich zuversichtlich, dass sein Unternehmen eine gute Zukunft vor sich hat. Er setzt darauf, sich auf die Kernkompetenz als Warenhaus zu konzentrieren, von den Galeria-Reisebüros hat sich die Firma getrennt. Die verbliebenen Filialen sollen modernisiert werden, „um eine attraktive Einkaufsatmosphäre und ein ideales Einkaufserlebnis zu bieten“, wie es Van den Bossche formuliert.