Hintergrund sind Beschlüsse der Energy Performance of Buildings Directive (EPBD), die in das nationale Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) überführt werden müssen. Die Vorgaben sind unterschiedlich streng und die verschiedenen Ansätze (rein quantitativer Ansatz oder bedarfsgerechter Ausbau) verunsichern die Händler. Das wurde bei dem EHI-Webinar deutlich. Außerdem unterscheiden sich die Fristen, was zusätzlich belastet.
Die gegenwärtige Verwirrung wiegt – so der Eindruck beim Webinar – umso schwerer, weil der Prozess für den Aufbau von Ladesäulen nach wie vor langsam abläuft. Cathrin Klitzsch, EHI-Expertin für Elektromobilität, stellte fest: Von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme dauere es in der Regel länger als ein halbes Jahr. Das habe sich gegenüber dem vergangenen Jahr nicht verbessert. Zum Teil habe sich die Situation sogar verschlechtert, kritisierte Klitzsch. So hätten 2023 in einer EHI-Befragung 11 Prozent der befragten Händler einen Zeitraum von 11 bis 15 Monaten von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme von Ladesäulen genannt; in einer Befragung 2024 waren es 25 Prozent. Häufigste Gründe für die Verzögerungen sind Schwierigkeiten mit Netzbetreibern (77 Prozent), gefolgt von Lieferschwierigkeiten (46 Prozent).
Das EHI unterstrich während des Webinars das Engagement des Handels für den Erfolg der Elektromobilität. Zum Beispiel sei er beim Anteil der Schnellladepunkte mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent überdurchschnittlich weit. Innerhalb des Handels ist der LEH aus EHI-Sicht ein Schrittmacher: Zum Beispiel haben rund 75 Prozent aller Händler Ladesäulen installiert; im LEH sind es sogar 85 Prozent.