Hintergrund: Edeka bewirbt Pflanzenfett und Margarine der Eigenmarke Gut & Günstig mit dem Siegel des Runden Tisches für Nachhaltiges Palmöl (RSPO). Doch nach den Erkenntnissen des ECCHR und von Foodwatch kommt es beim Anbau des Palmöls in Guatemala systematisch zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung. Die Palmölproduktion findet laut ECCHR und Foodwatch zudem auf Plantagen statt, die die indigene Bevölkerung als ihr traditionelles Land beansprucht. Demonstrationen der Menschen vor Ort für ihre Landrechte seien von Sicherheitskräften gewaltsam unterdrückt worden. Personen, die den Palmölanbau kritisierten, erhielten Drohungen. Das berichten die Organisationen. Der Einsatz von Pestiziden auf den Plantagen führe darüber hinaus zu einer Belastung des Trinkwassers anliegender Gemeinden.
Edeka verweist stattdessen auf Audit-Berichte und Risikoanalysen des von der Umweltschutzorganisation WWF ins Leben gerufenen RSPO.
ECCHR und foodwatch gehen mit zwei juristischen Maßnahmen gegen Edeka vor: Einerseits fordern sie mit einer Abmahnung gemäß des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) ein Edeka-Unternehmen auf, die irreführende Werbung zu unterlassen und das RSPO-Label von den Produkten zu entfernen. Andererseits verlangen sie gemeinsam mit Betroffenen aus Guatemala von Edeka, dass kein Palmöl aus den Plantagen in Edeka-Produkten verwendet wird, bis die Situation vor Ort verbessert ist. Dafür reichten sie eine Beschwerde nach dem Lieferkettengesetz ein.