Hellofresh hatte die Kürzungen an den Zielen für den Umsatz und den operativen Gewinn gestern auch mit unerwarteten Problemen im wichtigsten Einzelmarkt USA begründet. Erst vor drei Wochen waren die Ziele bei der Vorlage von Quartalszahlen noch bestätigt worden.
Die Probleme sollen nach Unternehmensangaben nur temporärer Natur sein und nicht bis in das neue Jahr andauern. Der Konzern begründete die Entwicklung mit überraschend geringen Neukundenzahlen. Außerdem ziehe sich in Arizona das Hochfahren der neuen Produktionsstätte in die Länge. Und in Illinois dauere die geplante Wartung einer Produktionsstätte länger als angenommen.
Deutlicher wird der Wertverlust für Anleger, die das Papier seit einem Jahr im Depot halten. Sie müssen mit rund 37 Prozent weniger zurechtkommen. Wer vor zwei Jahren eine Hellofresh-Aktie gekauft und seitdem daran festgehalten hat, hat mittlerweile mehr als 80 Prozent verloren. Damals hatten die Scheine allerdings auch außerordentlich von Effekten aus der Corona-Pandemie profitiert.
Das im MDax gelistete Unternehmen hatte gestern mitgeteilt, dass sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn kleiner ausfallen dürften als bisher erwartet. Der Konzernumsatz werde währungsbereinigt lediglich um 2 bis 5 Prozent statt um bis zu 8 Prozent steigen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) dürfte jetzt nur 430 Millionen bis 470 Millionen Euro erreichen. Bisher hatte das Management 470 Millionen bis 540 Millionen in Aussicht gestellt.