Ziel ist es, zusammen mit Einzelhändlern und ihren Zulieferern ein internationales Beschwerdemanagement aufzubauen. Damit will die Initiative für Mitarbeiter in Anbau- und Produktionsbetrieben die Möglichkeit schaffen, in einem neutralen System auf Missstände bei Sozial- und Umweltstandards in ihren Betrieben hinweisen zu können.
Das deutsche Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette (LkSG) und der Entwurf der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (CSDDD) verlangen von Unternehmen bestimmter Größe die Einrichtung eines Beschwerdemechanismus und den Zugang zu Abhilfeverfahren. Erfolgsversprechend sind branchenweite Lösungen anstelle von einzelnen Unternehmensansätzen. Die Appellando-Website (www.appellando.org) hält alle wichtigen Informationen bereit.
Zusammen mit Handelsunternehmen, Lebensmittelproduzenten und weiteren Partnern des Handels wird dieses System unter dem Namen Appellando derzeit im Bereich Obst und Gemüse aus Spanien pilotiert. Kaufland, Edeka, Migros, Markant, ALDI Nord, ALDI SÜD, Rewe und Lidl sind bereits Partner der Initiative. Markant-Chef Markus Tkotz erklärt das Engagement: „Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, wichtige Händler einzubinden. Die EHI-Initiative ist offen für andere Händler und auch Industrie in Deutschland und Europa. Je größer die Beteiligung, desto höher die Reichweite und die Effektivität vor Ort.“
Um diese branchenweiten Beschwerdemechanismen inklusive des Zugangs zu Rechtsmitteln zu schaffen, wird Appellando Standards harmonisieren und sich an den einschlägigen Leitprinzipien der UN, der ILO und der OECD orientieren.