Kinderschutz Bündnis will Werbeverbot für ungesundes Essen

Ein breites Bündnis aus Verbraucherschützern, wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Gesundheitsorganisationen spricht sich für ein Verbot aus, das an Kinder gerichtete TV- und Radio-Werbung für ungesunde Lebensmittel untersagen soll.

Mittwoch, 16. Februar 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Zu diesem Bündnis gehören laut Pressemitteilung der AOK-Bundesverband, der Bundesverband der Verbraucherzentrale und das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK). Es will vor allem eine umfassende Werbebeschränkung für Lebensmittel mit einem hohen Zucker-, Fett- und Salzgehalt erreichen. Die Ampelkoalition hatte sich im Koalitionsvertrag bereits darauf festgelegt, die an Kinder gerichtete Werbung einzuschränken.

In Deutschland sollen rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig sein. Erste Untersuchungen würden außerdem belegen, dass der Anteil an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen seit der Corona-Pandemie zugenommen habe. Eine umfassende Studie der Universität Leipzig habe ergeben, dass das Körpergewicht der untersuchten Kinder in den ersten Monaten der Corona-Pandemie, in der Region Mitteldeutschland, 30 Mal so schnell gestiegen sei wie in den Jahren zuvor.

Eine im Auftrag des AOK-Bundesverband und DANK betriebene Studie der Universität Hamburg habe im vergangenen Jahr gezeigt, dass ein mediennutzendes Kind pro Tag 15 Werbespots oder -anzeigen für ungesunde Lebensmittel zu sehen bekommt. Ein Einfluss der Werbung auf das Ernährungsverhalten von Kindern gelte als gut belegt.

In dem jetzt veröffentlichten Positionspapier spricht sich der Zusammenschluss für ein TV-, Streaming- und Radio-Werbeverbot zwischen 6 und 23 Uhr aus. Für Plakatwerbung solle eine 100-Meter-Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen gelten. Influencer-Werbung für das Ungesunde soll gleich ganz verboten werden. Ausschließlich Lebensmittel, die die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllen können, sollen davon ausgeschlossen sein.

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