Doch schaue Picnic mittlerweile auch über die Grenzen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes hinaus und werde 2022 vielleicht auch in andere Bundesländer expandieren, sagte Knaudt.
Hinter Picnic stehen Unternehmerfamilien aus den Niederlanden und die Edeka Rhein-Ruhr. Besonders in einem Punkt unterscheidet sich das Start-up von der Konkurrenz: Während die meisten anderen Online-Lebensmittelhändler den Kunden bei der Bestellung Zeitfenster für die Belieferung zur Auswahl anbieten, liefert Pincic wie ein moderner Milchmann alle in einer Nachbarschaft bestellten Lebensmittel zu einer festgelegten Zeit auf einmal aus.
Dadurch könne Picnic innerhalb einer Stunde drei Mal so viele Haushalte beliefern wie die Konkurrenz, sagte Knaudt. "Wir können den Verkehr bündeln, Strecken einsparen und haben dadurch nur ein Drittel der Kosten." Das ermögliche dem Onlinehändler Preise auf dem Niveau des stationären Handels und den Verzicht auf Liefergebühren. Außerdem könne Picnic seinen Service so auch außerhalb der dicht bevölkerten Stadtzentren anbieten.
Wachstumsgrenzen für Picnic sieht der Unternehmer vorläufig nicht. "Wir stehen ganz am Anfang einer ganz großen Entwicklung", sagte Knaudt. Auch bei Lebensmitteln könne der Online-Anteil von derzeit noch ein oder zwei Prozent auf 30 Prozent wachsen - "vielleicht in zehn Jahren".
Dass das Ende der Pandemie zu einem Einbruch bei den Bestellungen führt, damit rechnet der Picnic-Chef nicht. Der vergangene Sommer, als sich die Pandemielage vorübergehend entspannt habe, habe gezeigt, dass sich das Einkaufsverhalten der Picnic-Kunden dadurch in keiner Weise geändert habe. "Wir halten die Veränderung für nachhaltig."