Die Onlineplattform gewinnt außerhalb des Netzes an Bedeutung. Nicht in Form von Amazon Go, sondern als Produktsuchmaschine. Durchschnittlich 60 Prozent der Onlinekäufe und 27 Prozent aller stationären Käufe geht eine Recherche bei Amazon voraus. Im Bereich Nonfood sind es rund 31 Prozent aller Umsätze. Ganze sieben Prozent bleiben auf der Plattform, die übrigen 24 Prozent entfallen auf Umsätze, die direkt von Amazon beeinflusst werden. Preise und Bewertungen sind laut IFH, für die Kunden besonders interessant.
„Anbieter, die nicht auf Amazon präsent sind, werden künftig nicht mehr als relevante Anlauf- und Kauforte wahrgenommen“, so Eva Stüber, Autorin der Studie.
Die Onlineplattform aus Seattle ist sich der Macht ihrer Kundenbewertungen bewusst. Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main konnte sich Amazon erfolgreich gegen „gekaufte“ Bewertungen durchsetzen. Gegen ein Unternehmen das Drittanbietern auf amazon.de - Verkäufern auf dem Marktplatz - das Schreiben und die Veröffentlichung von Kundenrezensionen gegen Entgelt anbot, hatte Amazon den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt. Da der Drittanbieter in den Bewertungen nicht auf die finanzielle Gegenleistung hinwies, handele das Unternehmen unlauter.
Für Amazon sind die Bewertung viel Wert. Nur 10 Prozent der Amazonkunden vertrauen nicht auf die Kundenbewertung. Auch Amazon-Bestseller und Amazons Eigenmarken genießen einen hohen Vertrauensvorschuss: Lediglich 17 beziehungsweise 19 Prozent der Amazonkunden vertrauen diesen Kennzeichnungen nicht.