Inhaltsübersicht
Wenn gestandene Unternehmer, knallharte Geschäftsleute, selbstbewusste Persönlichkeiten schweißnasse Hände haben, ein leises Beben in der Stimme und diesen hellwachen, Adrenalin-gepushten Blick, dann geht es um was, dann steht die letzte Hürde im Branchenwettbewerb SuperMarkt des Jahres bevor: „Das mündliche Abi“ für Marktleiter könnte man diese letzte Prüfung nennen, denn es gilt, frei stehend und frei redend die versammelte Handelsprominenz vom eigenen Markt und der eigenen Leistung zu überzeugen. Was man dafür braurcht? Ein gutes Deo, starke Nerven und breitestes Fachwissen. Seinen Markt muss man in- und auswendig kennen, von den Sortimenten und einzelnen Artikeln, über die technische Ausstattung und Logistik, die Ladengestaltung und den Ladenbau, die Mitarbeiter und Kunden und und und. Denn geschenkt wird einem nichts, und die Konkurrenz aus den anderen Handelshäusern würde gnadenlos jede Schwachstelle offen legen.
Ist das überstanden, folgen die quälenden Stunden bis zur Preisverleihung am Abend. In der Zeit werden richtig Kalorien verbrannt, bis zum befreienden Satz von der Bühne „Der SuperMarkt des Jahres 2010 in der Kategorie ... geht an ...“ Für acht Teams, die alles gegeben haben und einen hervorragenden Job in einem Ausnahme-Geschäft machen, wird es am Ende trotzdem nicht reichen. Das ist hart und tut weh: Die Anspannung weicht Tränen und Wut. Traurig und niedergeschlagen fühlen sich die, die es so verdammt knapp nicht geschafft haben. Das ist normal und tragisch zugleich. Denn diese Teams und ihre Märkte zählen zu den besten Deutschlands. Sie haben im Wettbewerb fast alle anderen hinter sich gelassen, auch bekannte Vorzeige-Märkte und Flaggschiffe. Sie haben allen Grund, sich über die Nominierung zu freuen, aber in dem Moment fällt das so unendlich schwer.
Man fühlt sich als Verlierer – nüchtern und rational betrachtet, völlig zu unrecht, aber nach solch einer Anspannung, nach den ganzen Strapazen, dem Inkognito-Besuch aus der Redaktion, den Terminen mit dem Filmer und dem Fotografen, dem Auftritt vor der Jury, dem enormen Einsatz, haben Emotionen die Oberhand. „The winner takes it all“ schmetterte ABBA. „Es kann nur einen geben“, heißt es beim Highlander und „Opposition ist scheiße“, sagte Franz Müntefering.
Wir, die LEBENSMITTEL PRAXIS, zollen allen 147 Bewerbern großen Respekt und ziehen den Hut vor den Nominierten, die ohne Titel nach Hause fahren. Größe hat, wer trotzdem feiert – mit uns und der versammelten Branche auf den Rheinterrassen in Köln samt Domblick und einem herrlichen Sonnenuntergang im Rheinpanorama. Mehr als 500 Anmeldungen Ende April haben uns mit Freude und Stolz erfüllt. Jeden Tag kommen weitere hinzu. Möglich ist der enorme Aufwand, den wir betreiben, nur dank der Unterstützung unserer Sponsoren. Sie haben geholfen, den „SuperMarkt des Jahres“ zu dem zu machen, was er ist, ein Branchen-Ereignis, das Seinesgleichen sucht: Live in Köln am 18. Mai! Und wo sind Sie?